Die Industrieproduktion in den USA zeigt weiterhin Schwächesignale, denn der Produktionsindex erreichte im Dezember den niedrigsten Stand seit über viereinhalb Jahren. Befürchtungen, dass höhere Zölle die Preise für importierte Rohstoffe im nächsten Jahr in die Höhe treiben könnten, bereiten den Herstellern Kopfzerbrechen.
Der Flash-Einkaufsmanagerindex (PMI) des S&P Global zeigt eine Abnahme auf 48,3 gegenüber 49,7 im November. Ein Wert unter 50 signalisiert eine Kontraktion des verarbeitenden Gewerbes, das 10,3% der Wirtschaftsleistung ausmacht. Ein spezieller Produktionsmaßstab fiel von 47,9 im November auf 46,0, den tiefsten Punkt seit Mai 2020.
Zu den Bedenken trägt auch die Ankündigung des designierten Präsidenten Donald Trump bei, eine Zollgebühr von 25% auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche 10% auf Waren aus China zu erheben. Diese Länder zählen zu den wichtigsten Handelspartnern der USA.
Der Dienstleistungssektor profitiert derweil von der Wahlstimmung und erreichte mit einem Anstieg des Flash-PMI auf 58,5 den höchsten Stand seit 38 Monaten. Dies steigerte auch den Composite PMI Output Index auf 56,6. Unternehmen hoffen auf weniger Regulierung und Steuersenkungen unter Trump.
„Die Aufbruchsstimmung in der Industrie nach der Wahl wird durch Bedenken wegen der Zölle und möglicher Inflation gedämpft“, erklärt Chris Williamson von S&P Global Market Intelligence. Die Bestellungseingänge der Fabriken fielen von 49,3 auf 47,6.
Rohstoffpreise stiegen merklich, mit einem Preisindex-Sprung auf 59,1. Lieferketten sind belebter, was zu höheren Kosten führt. Die sinkende Inflation seit den Mehrjahreshöchstständen von 2022 erlaubte der Federal Reserve, im September die Zinssätze zu senken, doch fürchten Wirtschaftsexperten, dass Zölle und mögliche Deportationen die Inflation wieder ankurbeln könnten.
Der Dezember brachte einen markanten Anstieg der Rohstoffpreise, da Lieferanten die Preise anhoben und höhere Versandkosten durchsetzbar waren, ein Spiegelbild belebter Lieferketten.