Die Importe der USA aus China verzeichneten zum Jahresende 2023 ein beeindruckendes Wachstum. Zahlreiche Unternehmen hatten sich darauf vorbereitet, Warenbestände an Bekleidung, Spielzeug, Möbeln und Elektronik aufzubauen, im Hinblick auf Donald Trumps geplante Zollmaßnahmen. Der designierte Präsident hat angedroht, mit Amtsbeginn am 20. Januar Zölle zwischen 10% und 60% auf chinesische Waren zu erheben, was eine Wiederbelebung des Handelskrieges zwischen den beiden Wirtschaftsmächten zur Folge haben könnte.
Während seiner ersten Amtszeit konzentrierte sich Trump vor allem auf chinesische Bauteile und Komponenten. Experten erwarten, dass die nächste Welle von Zöllen auf fertige Produkte abzielen könnte. "Es gibt daher einen Anstieg bei den Exporten von Endprodukten aus China in die USA, da Importeure mögliche Zölle auf Konsumgüter umgehen wollen", kommentierte Frederic Neumann, Chefökonom für Asien bei HSBC in Hongkong.
Im Dezember erreichten die Exporte Chinas neue Rekordhöhen, wie chinesische Handelsvertreter berichten. Dies geschah gleichzeitig mit Sorgen über zunehmenden Protektionismus in den USA und Europa. Gemäß den Daten des Handelsanalytikers Descartes Systems Group wurden im Dezember Waren im Volumen von 451.000 40-Fuß-Containern von China in die USA verschifft, ein Anstieg von 14,5% im Vergleich zum Vorjahr.
Dieses Wachstum schloss ein Jahr ab, in dem die US-Importe von Bettwaren, Plastikspielzeug und Maschinen um 15% im Vergleich zu 2023 stiegen. Doch trotz dieser Entwicklungen bleibt die Analyse der tatsächlichen Auswirkungen durch mögliche neue Zölle komplex, da Importeure ihre Daten noch immer privat halten. Weitere Herausforderungen resultierten aus der Nachfrage widerstandsfähiger US-Verbraucher sowie Sicherheitsbeständen durch Störungen, verursacht durch Angriffe nahe des Suez-Kanals und Arbeitsstreitigkeiten in US-Ostküsten- und Golfhäfen.
Trumps Ankündigungen, auch Waren aus anderen Ländern, einschließlich Mexiko und Kanada, mit Zöllen zu belegen, sorgten dennoch für breite Zugewinne bei US-Importen im vierten Quartal. Laut S&P Global Market Intelligence stiegen die Importe von Textilien und Bekleidung um 20,7%, Freizeitartikel um 15,4%, Wohnungseinrichtungen um 13,4%, sowie Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik um 9,6% und 7,9%.
Auch Konsumgüterkategorien wie Haushalts- und Körperpflege sowie Lebensmittel und Getränke konnten mit Zuwächsen von 14,2% und 12,5% punkten.