Der US-Immobilienmarkt hat im Oktober positive Überraschungen geliefert – die schwebenden Verkäufe erreichten unvorhergesehen ein Sieben-Monats-Hoch, nachdem ein temporärer Rückgang der Hypothekenzinsen Käufer anlockte. Ein von der National Association of Realtors vorgelegter Index zeigt eine erstaunliche Zunahme der Vertragsabschlüsse um 2 % auf 77,4 Punkte, entgegen den Erwartungen eines Rückgangs in einer Bloomberg-Umfrage.
Die Backstory: Als die Hypothekenzinsen im späten Sommer auf ein Zweijahrestief sanken, nutzten Käufer die Gelegenheit für den Erwerb von Eigenheimen, ein Trend, der im Oktober fortsetzte, obwohl die Zinsen wieder anstiegen. Lawrence Yun, Chefökonom der National Association of Realtors, kommentierte, dass das Kaufinteresse nach fast zwei Jahren stagnierender Verkäufe im Aufschwung sei.
Sowohl eine kontinuierliche Zunahme von Arbeitsplätzen als auch ein gesteigertes Angebot an Immobilien beleben den Markt. Die Indizes der schwebenden Verkäufe verzeichneten in allen vier US-Regionen Zuwächse, wobei der Nordosten mit einem Plus von 4,7 % an der Spitze steht. Trotz wetterbedingter Beeinträchtigungen durch Hurrikans stieg auch der Markt im Süden minimal an.
Obgleich das Angebot an Bestandsimmobilien den höchsten Stand seit vier Jahren erreicht hat, bleibt die Erschwinglichkeit ein zentrales Problem. Analysten erwarten angesichts anhaltender Inflation, dass die Hypothekenzinsen länger auf hohem Niveau verharren, da sich die Fed vorsichtig mit Zinssenkungen zurückhält. Dies hat zur Folge, dass die Preise für Bestandsimmobilien weiterhin im Vergleich zum Vorjahr steigen.
Die schwebenden Verkäufe gelten als Indikator für den Markt gebrauchter Immobilien, da solche Objekte typischerweise ein bis zwei Monate nach Vertragsabschluss verkauft werden.