Die Hypothekenzinsen in den USA haben nach vier Wochen der Stabilität erstmals wieder zugelegt. Laut einer Mitteilung von Freddie Mac kletterte der Zinssatz für einen 30-jährigen Festzins-Darlehen von 6,6% auf 6,72%.
Die Federal Reserve hatte zwar am Mittwoch ihren Leitzins bereits zum dritten Mal seit Mitte September gesenkt, deutete jedoch eine Verlangsamung des Tempos für zukünftige Anpassungen an. Für das Jahr 2025 sind lediglich zwei Senkungen vorgesehen, was einer Zurücknahme früherer Projektionen entspricht. Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass im Kampf gegen die Inflation, die weiterhin über dem Ziel der Zentralbank liegt, noch weitere Fortschritte nötig seien.
Kara Ng, Senior Economist bei Zillow Home Loans, kommentierte, dass dies vorerst die letzte einfache Zinssenkung sein könnte. In Zukunft werden Fed und Märkte stärker auf wirtschaftliche Daten und politische Ankündigungen reagieren müssen. Homeshopper sollten deshalb mit schwankenden Hypothekenzinsen rechnen und bereit sein, schnell zu handeln, wenn sich Gelegenheiten bieten.
Trotz der Zinsanstiege meldete die National Association of Realtors einen Anstieg der Verkaufszahlen von Bestandsimmobilien im vergangenen Monat auf den höchsten Stand seit März. Diese Daten umfassen abgeschlossene Käufe, die vermutlich im September vertraglich abgeschlossen wurden, als die 30-jährigen Hypothekenzinsen ein Zweijahrestief erreichten.
Laut Danielle Hale, Chefökonomin von Realtor.com, führten die sinkenden Zinsen im September potenzielle Käufer auf den Markt, während der anschließende Zinsanstieg einen Dringlichkeitseffekt erzeugte, der zu einer erhöhten Kaufaktivität beigetragen haben dürfte.
Sam Khater, Chefökonom bei Freddie Mac, stellte fest, dass die Zinsen derzeit nah an ihren Vorjahreswerten liegen. In den letzten zwölf Monaten bewegten sich die Hypothekenzinsen meist zwischen 6% und 7%. Käufer gewöhnen sich langsam an das höhere Zinsniveau und sind zunehmend bereit, den Schritt ins Eigenheim zu wagen.