03. März, 2025

Wirtschaft

US-Hilfsstopp gefährdet HIV-Bekämpfung in Afrika

US-Hilfsstopp gefährdet HIV-Bekämpfung in Afrika

Molly, eine muntere dreifache Mutter aus Uganda, lebt ihr Leben, ohne dass man ihr ansieht, dass sie seit acht Jahren HIV-positiv ist. Doch die jüngste Entscheidung der US-Regierung, Hilfsgelder im Kampf gegen HIV für 90 Tage einzufrieren, bereitet ihr enorme Sorgen. Trotz der regelmäßigen Einnahme von antiretroviralen Medikamenten (ARV), die ihr Überleben sichern, verzweifelt sie an der Aussicht auf eine ungewisse Zukunft. Molly lebt vom Verkauf gebratener Bananen, was kaum ausreicht, um selbstständig Medikamente zu kaufen, sollte das Unterstützungssystem gänzlich zusammenbrechen.

Die Entscheidung sorgt nicht nur bei HIV-Infizierten in Uganda für Panik. Auch Jane Frances Kannyange, eine 70-jährige Frau, die seit Ende der 90er Jahre mit dem Virus lebt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Der potentielle Medikamentenmangel bedroht ihren gesundheitlichen Zustand und hat bereits dazu geführt, dass Kliniken schließen.

Die einstigen Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit in Uganda sind massiv bedroht. Die Aids-Kommission des Landes warnt vor einem Rückfall in alte Zeiten. Während die Infektionsrate dank internationaler Unterstützung von 30 Prozent in den 90er Jahren auf 5 Prozent gesenkt werden konnte, droht nun ein Rückschlag. Der kürzliche Rückgang in der Todesrate in Uganda ist in Gefahr, da das nationale Aids-Programm zu großen Teilen durch US-Hilfsgelder finanziert wurde. Besonders besorgniserregend ist die Wirkung auf die vielen Tausend medizinischen Mitarbeiter, deren Gehälter aus diesen Mitteln bezahlt wurden.

Das Einfrieren der Hilfsgelder wirkt sich zudem auf Nachbarländer aus. Organisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“ berichten von Klinikschließungen in Südafrika, Mosambik und Simbabwe. Auch die Forschung leidet, da Südafrika als einer der größten Empfänger von Fördergeldern für HIV-Forschung gilt. Die Konsequenzen eines abrupten Finanzierungsstopps wären weltweit spürbar.

Die HIV-Pandemie bleibt eine globale Herausforderung, und ein koordinierter internationaler Einsatz ist von entscheidender Bedeutung, um das Erreichte nicht zu riskieren und die Gesundheitssysteme in betroffenen Ländern zu stärken.