Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, an seinem ersten Amtstag einen Importzoll von 25% auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada sowie einen zusätzlichen Zoll von 10% auf Waren aus China zu verhängen. Diese Ankündigung befeuerte eine Dollar-Rallye, wobei die US-Währung um 1% gegenüber dem kanadischen Dollar und um 2% gegenüber dem mexikanischen Peso zulegte. Gleichzeitig reagierten die asiatischen Aktienmärkte sowie die europäischen Futures negativ auf die Nachricht. Die S&P 500 Futures sanken um 0,3%.
Die Ankündigung wurde von Marktteilnehmern mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Naka Matsuzawa von Nomura in Tokio verwies darauf, dass der 10%-Zoll auf China weniger dramatisch als das zuvor diskutierte Niveau von 60% sei, aber dennoch eine negative Reaktion ausgelöst habe. Gary Ng von Natixis in Hongkong beschrieb die Ankündigung als Schock für den Markt und hob hervor, dass vor allem chinesische Exportsektoren unter Druck geraten könnten. Dennoch bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form die höheren Zölle tatsächlich Realität werden.
Simon Yu von Panyao Asset Management in Shanghai sieht die Zölle als Trumps Verhandlungsstrategie, während George Boubouras von K2 Asset Management in Melbourne betont, dass es sich bei den Zolldrohungen um keine verabschiedeten Politiken handelt, sondern um einen Hinweis auf Trumps zukünftige handelspolitische Richtung. William Reinsch vom Center for Strategic and International Studies fasst zusammen, dass diese Maßnahmen eher als Drohung zu deuten sind und zweifelt an ihrer tatsächlichen Wirkung.