Die Bemühungen zur Diversifizierung der weltweiten Batterie-Lieferkette erhalten neuen Schwung, nachdem Washington die Finanzierung einer US-Grafitfabrik durch eine australische Gruppe bekannt gegeben hat.
Das US-Energieministerium gewährt Novonix einen bedingten Kredit in Höhe von 755 Millionen US-Dollar für den Bau einer Anlage in Chattanooga, Tennessee. Diese soll die erste große synthetische Grafitfabrik in Nordamerika werden.
Chris Burns, der CEO von Novonix und ehemaliger Tesla-Ingenieur, betonte die Bedeutung alternativer Lieferketten für Elektrofahrzeuge. Der chinesische Marktanteil an Grafit für Autobatterien liegt bei über 95 Prozent, was Peking dazu nutzt, Exportbeschränkungen durchzusetzen. Diese Maßnahmen wurden kürzlich verstärkt, um auf US-Technologieexportkontrollen zu reagieren.
Novonix plant, dass die Anlage ab 2028 ausreichend Grafit für jährlich 325.000 Elektrofahrzeuge produzieren kann. Zudem stieg der Aktienkurs des in Brisbane ansässigen Unternehmens, das auch eine Partnerschaft mit LG Energy Solution pflegt, um 9 Prozent.
Diese Finanzierungsvereinbarung folgt nur eine Woche, nachdem Syrah Resources Gespräche mit Kreditgebern, darunter das US-Energieministerium, aufgenommen hat. Proteste in der Nähe ihrer Mine in Mosambik führten zu einem Produktionsstopp und dem Ausfall vorhandener Kredite.
Grafit, wichtig für die Anode von Batterien, steht im Fokus der Bemühungen, mehr Materialien außerhalb Chinas zu beziehen. Die USA ermöglichen eine Übergangsfrist bis Ende 2027, in der chinesischer Grafit noch subventionsberechtigt bleibt.
Novonix's synthetischer Grafit wird von Herstellern bevorzugt, da er effizienteres Laden und eine längere Lebensdauer verspricht. Jedoch könnte die Zukunft der Fördermaßnahmen unter dem kommenden Präsidenten Donald Trump unsicher sein, was besonders Wettbewerber von Elon Musks Tesla treffen würde.