Die Umwandlung unpopulärer Investmentfonds in börsengehandelte Fonds (ETFs) erweist sich für zahlreiche Investmentmanager als lohnenswerter Schachzug. Eine Untersuchung der Bank of America zeigt, dass diese Strategie vermehrt Kapitalzuflüsse verzeichnet.
In den letzten fünf Jahren haben 121 aktiv gemanagte US-Fonds mit einem Gesamtvermögen von 125 Milliarden Dollar ihre Struktur gewechselt. Dies könnte eine Rettung für aktive Manager sein, die unter anhaltenden Abflüssen leiden, da Investoren zunehmend kostengünstige Indexfonds bevorzugen.
Jared Woodard, Investment- und ETF-Stratege bei BofA Securities, betont, dass sich der Trend fortsetzen dürfte. Daten von EPFR zeigen, dass Anleger seit 1993 insgesamt 5,5 Billionen Dollar aus aktiven US-Aktienfonds abgezogen haben, während passive ETFs Nettozuflüsse von etwa 4,5 Billionen Dollar verzeichneten.
Die Umstellung von Investmentfonds auf ETFs bietet aktiven Managern zumindest eine Chance, von dieser Entwicklung zu profitieren. Die Analyse der bisherigen 121 Umwandlungen zeigt, dass diese Fonds durchschnittlich 150 Millionen Dollar Nettoabflüsse in den zwei Jahren vor der Umstellung erlitten, aber in den darauffolgenden zwei Jahren einen Zufluss von 500 Millionen Dollar verzeichneten.
Dennoch schluckten die meisten Asset Manager eine Gebührensenkung, im Einklang mit der allgemeinen Erwartung, dass ETFs kostengünstiger sein sollen. Laut der Bank of America sank die durchschnittliche Gesamtkostenquote der umgewandelten Fonds von 90 auf 60 Basispunkte. Die damit verbundenen Zuflüsse bedeuteten jedoch, dass diese Umstellungen bereits nach zwölf Monaten zu einem positiven Umsatz führen könnten.
Bryan Armour von Morningstar warnt hingegen, dass der Erfolg nicht immer garantiert sei. Besonders Dimensional Fund Advisors mit ihren sieben großen Umwandlungen trugen maßgeblich zu den positiven Ergebnissen bei. Woodard bleibt dennoch optimistisch und sieht weiteres Potenzial für Umwandlungen, aber auch alternative Wege, wie die Einführung von ETF-Klonen und neue Modelle könnten Asset Managern den Zugang zum ETF-Markt erleichtern.