Die Ausfuhren von US-Flüssigerdgas (LNG) sollen 2023 um lediglich etwa 2% zulegen, was das geringste jährliche Wachstum seit 2016 markiert. Damals wurde die erste große LNG-Exportanlage der USA eröffnet, welche den Grundstein für den Aufstieg der USA zum führenden Gasexporteur weltweit legte. Diese verlangsamte Zunahme wird auf Verzögerungen, Produktionsausfälle und das Fehlen neuer Anlagen seit März 2022 zurückgeführt, als das Calcasieu Pass-Projekt von Venture Global LNG in Louisiana in Betrieb genommen wurde. Im laufenden Jahr wird ein Anstieg des Exportvolumens auf 12,1 Milliarden Kubikfuß pro Tag erwartet, ein Rückgang im Vergleich zu einem 12%igen Anstieg im Vorjahr. Zwischen 2018 und 2022 lag die durchschnittliche Wachstumsrate gar bei 43%, wie Daten der U.S. Energy Information Administration (EIA) zeigen. 2022 erreichte der Dollarwert der Exporte mit 47,33 Milliarden Dollar einen Höchststand, beeinflusst durch den Preissprung nach Russlands Invasion in die Ukraine. Anfang 2023 sanken die Preise, woraufhin der Wert der Exporte auf 34,27 Milliarden Dollar fiel. Für 2024 wird ein neuer Aufschwung prognostiziert, angetrieben durch geplante Projekte, die das Potenzial haben, um etwa 14% auf geschätzte 13,8 Milliarden Kubikfuß pro Tag im Jahr 2025 anzuwachsen. Experten schätzen, dass die US-LNG-Kapazität in den nächsten vier Jahren mehr als verdoppelt werden könnte. Zwei große Projekte stehen noch aus: Das Sabine Pass-Expansionsprojekt in Texas von Cheniere Energy sowie die Plaquemines-Anlage von Venture Global in Louisiana. Ein drittes Vorhaben, das Joint Venture von QatarEnergy und Exxon Mobil namens Golden Pass, verzögert sich aufgrund der Insolvenz eines Auftragnehmers. Während die Partner eine Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte 2024 prognostizieren, könnte sich die Verschiebung laut Branchenschätzungen bis 2026 hinziehen. In 2023 begrenzten Wartungsarbeiten und andere Ausfälle am Freeport LNG-Werk in Texas die Wachstumsrate. Die Leistung des zweitgrößten US-Exportwerks wurde nach eigenen Angaben und Finanzdaten von LSEG für nahezu vier Monate um mehr als die Hälfte reduziert.