In der jüngsten Offenlegung des halbjährlichen Berichts über Währungspraktiken hat das US-Finanzministerium angekündigt, dass keine der großen Handelspartner des Landes in dem Jahr bis zum 30. Juni ihre Währungen manipuliert haben. Der Bericht ist der letzte, bevor die Aufsicht über den Devisenmarkt an Präsident-elect Donald Trump übergeben wird. Trump hatte in der Vergangenheit oft Bedenken geäußert, dass ein starker Dollar die Handelsfähigkeit der USA beeinträchtige und hatte Vietnam und die Schweiz bereits 2020 als Währungsmanipulatoren benannt.
In den zurückliegenden Jahren haben viele Handelspartner der USA jedoch interveniert, um den Wert ihrer Währungen im Vergleich zum Dollar zu erhöhen, hauptsächlich um der Preisinflation entgegenzuwirken. Der Bericht stellt fest, dass für die vier Quartale bis zum 30. Juni kein großer Handelspartner der Vereinigten Staaten alle drei Kriterien für eine "erweiterte Analyse" ihrer Währungspraktiken erfüllt hat. Ein solcher Prozess könnte zu intensiven Konsultationen und letztlich zu Handelssanktionen führen.
Das Finanzministerium hat weiterhin sieben Länder auf seiner "Überwachungsliste" festgehalten, die einer besonderen Überprüfung unterliegen: China, Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur, Vietnam und Deutschland. Malaysia wurde von der vorherigen Liste entfernt, während Südkorea aufgrund seines großen weltweiten Leistungsbilanzüberschusses und eines erheblichen Handelsdefizits mit den USA hinzukam.
China bleibt aufgrund seines großen Handelsüberschusses mit den USA und mangelnder Transparenz hinsichtlich seiner Devisenpolitik auf der Überwachungsliste. Trotz eines leichten Rückgangs im Leistungsbilanzüberschuss Chinas hat sich das Exportvolumen des Landes stark erhöht, was auf sinkende Exportpreise hindeutet. Diese Entwicklung verzeichnete einen anhaltenden Trend bis in das dritte Quartal 2024 hinein.
Das Finanzministerium betonte, dass China aufgrund schwacher Inlandsnachfrage zunehmend auf ausländische Nachfrage setzt, um das Wachstum anzutreiben. Nettoexporte trugen dazu bei, dass in China ein ungewöhnlich hoher Anteil (43 %) des realen Wachstums im dritten Quartal verzeichnet wurde. Diese dynamischen Exportvolumina bei gleichzeitig fallenden Preisen könnten erhebliche Auswirkungen auf Chinas Handelspartner haben.