SAP steht im Fadenkreuz der US-Justiz. Seit mindestens 2022 laufen Ermittlungen gegen den deutschen Software-Giganten und das IT-Unternehmen Carahsoft Technology.
Der Vorwurf: Beide Firmen sollen Preisabsprachen getroffen haben, um ihre Position bei Verkäufen an das US-Militär und andere Regierungsstellen zu stärken. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg basieren die Ermittlungen auf Gerichtsdokumenten, die in Baltimore eingereicht wurden.
Die Aktien von SAP reagierten prompt. Vorbörslich sackte der Kurs um 4,5 Prozent ab, was den Druck auf das Unternehmen weiter erhöht. Doch was steckt hinter diesen schweren Vorwürfen, und wie gravierend könnten die Konsequenzen für SAP sein?
Preisabsprachen – Ein schwerwiegender Vorwurf
Die US-Justiz ist bekannt dafür, hart gegen Preisabsprachen vorzugehen. Der Vorwurf, den das Justizministerium (DOJ) nun untersucht, könnte gravierende Folgen für SAP haben, sollte er sich bestätigen. Preisabsprachen, insbesondere im Zusammenhang mit staatlichen Aufträgen, sind in den USA ein schweres Vergehen, das hohe Strafen nach sich ziehen kann – von milliardenschweren Bußgeldern bis hin zu langfristigen Geschäftsbeschränkungen.
Es ist noch unklar, welche konkreten Beweise das DOJ in der Hand hat, doch dass die Ermittlungen bereits seit 2022 laufen, zeigt, dass die US-Behörden dem Fall hohe Priorität einräumen. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte SAP eine empfindliche Strafe drohen. Aber noch ist nichts entschieden, und das Unternehmen schweigt bislang zu den laufenden Untersuchungen.
SAP in der Krise – Auswirkungen auf den Aktienkurs
Die Börse reagierte sofort auf die Neuigkeiten. Mit einem Kursrutsch von 4,5 Prozent im vorbörslichen Handel zeigt sich, wie ernst Investoren die Situation einschätzen.
Der Skandal könnte nicht nur den Ruf von SAP nachhaltig schädigen, sondern auch das Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens beeinträchtigen. Analysten raten bereits jetzt zur Vorsicht:
„Die Ermittlungen könnten zu einer längerfristigen Belastung für SAP werden, sowohl finanziell als auch strategisch“, sagt ein Branchenkenner.
Besonders brisant: Das US-Geschäft ist für SAP ein wichtiger Markt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte das Unternehmen seine Geschäftsbeziehungen mit staatlichen Institutionen in den USA gefährden – ein erheblicher Verlust, der die Wachstumsstrategie von SAP empfindlich treffen würde.
Was bedeutet das für SAP?
Der Vorwurf der Preisabsprache ist nicht nur ein rechtliches Problem, sondern auch ein potenzielles PR-Desaster. Sollte SAP gezwungen sein, eine Einigung mit den US-Behörden zu erzielen, könnten Milliardenstrafen drohen – ein harter Schlag für das Unternehmen, das sich in den letzten Jahren als zuverlässiger Partner von Regierungsstellen etabliert hat.
Das US-Militär ist ein lukrativer Kunde, den SAP wohl kaum verlieren möchte. Doch die Ermittlungen könnten genau dazu führen.
Bisher haben sich weder SAP noch Carahsoft Technology zu den Vorwürfen geäußert. Auch das US-Justizministerium hüllt sich in Schweigen. Für die Öffentlichkeit bleibt unklar, welche Beweise die Ermittler bisher gesammelt haben und wie sich die Lage weiterentwickeln könnte.
Fest steht jedoch: Die Unsicherheit rund um die Ermittlungen könnte den Aktienkurs weiter belasten und die Investoren verunsichern. SAP wird sich in den kommenden Wochen erklären müssen, um den Schaden zu begrenzen und das Vertrauen der Aktionäre zurückzugewinnen.