09. Januar, 2025

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US-Entscheidung könnte Wall Street Träume in Hongkong gefährden

US-Entscheidung könnte Wall Street Träume in Hongkong gefährden

Die Pläne für einen der größten Börsengänge Hongkongs könnten ins Wanken geraten, nachdem das US-Verteidigungsministerium entschieden hat, Contemporary Amperex Technology (CATL) auf eine Liste von Unternehmen mit angeblichen Verbindungen zum chinesischen Militär zu setzen. CATL, der weltweit führende Hersteller von Elektrofahrzeug-Batterien und Zulieferer von Tesla, veranstaltet derzeit Treffen mit Banken, um den Plan für eine Zweitnotierung in Hongkong voranzutreiben. Morgan Stanley prognostiziert, dass der Börsengang CATL bis zu 7,7 Milliarden US-Dollar einbringen könnte.

Goldman Sachs, Bank of America, JPMorgan und Morgan Stanley haben großes Interesse an der Zusammenarbeit für diese Notierung bekundet. Doch das Pentagon hat neben CATL auch Tech-Gigant Tencent sowie den Schifffahrtsriesen Cosco auf besagte Liste gesetzt, was Banken nun dazu zwingt, ihre Risikoabwägungen neu zu bedenken.

Die Entscheidung führt zwar nicht direkt zu rechtlichen Einschränkungen für US-Banken, die mit den gelisteten Unternehmen zusammenarbeiten wollen, doch es wirft eine komplizierte Frage des Rufs auf. "Dass plötzlich Klientennamen auf schwarzen Listen auftauchen, ist heutzutage eine häufigere Erscheinung im Bankwesen", erklärt Han Shen Lin von The Asia Group, einer US-Beratungsfirma. „Banken könnten aus Vorsicht die Exponierung gegenüber diesen Namen reduzieren, um Negativschlagzeilen zu vermeiden."

Ob die US-Banken nach der Entscheidung des Pentagons an ihren Plänen festhalten, ist unklar. Vertreter von Goldman Sachs, Bank of America und JPMorgan verweigerten eine Stellungnahme, während Morgan Stanley keine Anfrage beantwortete.

Diese Lageentwicklung verdeutlicht, wie stark die Spannungen zwischen den USA und China inzwischen Geschäftsabschlüsse beeinflussen. Vergangene Jahre sahen hier keine derart großen Unsicherheiten, insbesondere weil zahlreiche erfolgreiche Börsengänge chinesischer Firmen in Hongkong von den internationalen Bankenprofit stark profitierte.

CATL und Tencent erwägen rechtliche Schritte gegen ihre Aufnahme in die Pentagon-Liste, sollte ein Dialog mit dem US-Verteidigungsministerium scheitern. Tencent-Gründer Pony Ma unterstrich, dass das Unternehmen weder ein chinesisches Militärunternehmen sei, noch zum Verteidigungssektor im Rahmen einer zivil-militärischen Fusion beitrage. Auch CATL bekräftigte, nie in militärbezogene Geschäfte involviert gewesen zu sein.