09. Oktober, 2024

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US-Energiepolitik setzt auf Innovationskraft: Sechs Unternehmen sollen Uranbrennstoff der Zukunft verarbeiten

US-Energiepolitik setzt auf Innovationskraft: Sechs Unternehmen sollen Uranbrennstoff der Zukunft verarbeiten

Die US-amerikanische Regierung hat sechs Unternehmen mit der Aufgabe betraut, einen speziellen Uranbrennstoff für die kommende Generation von Reaktoren zu verarbeiten. Mit dieser Maßnahme soll die Wettbewerbsfähigkeit des Landes im Nuklearsektor gestärkt werden. Der Haupteinsatzstoff, das hochangereicherte, schwach angereicherte Uran (HALEU), wird derzeit nur in Russland in kommerziellen Mengen produziert.

Zu den ausgewählten Unternehmen gehören Centrus, die amerikanische Sparte der französischen Orano, GE Vernova, BWXT, Framatome und Westinghouse. Ihre Aufgabe wird es sein, das gasförmige Uran in eine Oxid- oder Metallform umzuwandeln, um es für Reaktoren nutzbar zu machen. Im Vergleich zu den gegenwärtig verwendeten Brennstoffen, die mit etwa 5% angereichert sind, weist HALEU eine Urananreicherung zwischen 5% und 20% auf. Dies könnte die Effizienz moderner Reaktoren deutlich steigern und ist für die zukünftige Energiepolitik von entscheidender Bedeutung.

Die Regierung unter Präsident Joe Biden sieht die Kernenergie als zentrales Element zur Reduzierung von Emissionen und zur Deckung des steigenden Strombedarfs, insbesondere durch künstliche Intelligenz und andere Technologien. Dabei sollen die heimische Uranversorgung ausgebaut, Arbeitsplätze geschaffen und die Energieunabhängigkeit gestärkt werden.

Jeder Vertrag hat eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren und beinhaltet eine finanzielle Ausstattung von mindestens zwei Millionen Dollar pro Unternehmen. Bis zu 800 Millionen Dollar stehen insgesamt zur Verfügung, vorausgesetzt die Mittel werden bereitgestellt. Doch nicht alle sind von HALEU überzeugt; einige Kritiker warnen vor einer möglichen militärischen Nutzung und plädieren für beschränkte Anreicherung aus Sicherheitsgründen.

Die Ankündigung gilt als bedeutender Schritt zur Schaffung einer fortschrittlichen nuklearen Brennstoffversorgungskette, die künftige Reaktorgenerationen unterstützen soll, wie Centrus-Chef Amir Vexler betonte. Mit diesen Entwicklungen wird eine Brücke zwischen Klimaschutzmaßnahmen und innovativer Energietechnologie geschlagen.