Nach dem markanten Rückgang des Dollar-Index am Montag handelt der US-Dollar am Dienstag nahe den Tiefstständen des Vortags. Investoren zeigen sich angesichts der jüngsten Ankündigungen von Präsident Trump zu potenziellen Zöllen zurückhaltend. Der Dollar verlor am Montag stark an Wert und erreichte knapp Zweijahreshochs, als der Präsident es unterließ, sofortige umfassende Zölle in Kraft zu setzen.
Stattdessen veranlasste Trump eine Überprüfung der US-Handelspolitik, was letztlich zu möglichen umfassenden Zöllen führen könnte. Obwohl erste Zölle gegen Mexiko und Kanada bereits ab 1. Februar angedroht wurden, erholte sich der Dollar zunächst, bevor er erneut einbrach.
Analysten wie Kyle Chapman von der Ballinger Group sehen die Ankündigungen als Indiz für eine behutsamere Handelspolitik. Auch Mohamed El-Erian von Allianz betont, dass die aktuelle Situation keine Momentaufnahme sei, sondern länger bestehen bleibt.
Strategen von Morgan Stanley raten zur Wachsamkeit, da sich die US-Politik schnell ändern könnte, wobei mögliche Anpassungen erst im zweiten Halbjahr spürbar werden dürften. Die jüngsten Kursbewegungen resultieren vor allem aus der Wahl Trumps sowie starken wirtschaftlichen Daten in den USA.
Obwohl der Dollar jüngst gefallen ist, warnt die Bank of America davor, das Risiko von Zöllen aus den Augen zu verlieren. Ein starker Dollar könnte zudem die Aktienmärkte belasten, da er die EPS-Revisionen in der Berichtssaison beeinflusst. Unternehmen mit starkem Auslandsanteil, wie etwa im Konsumgüterbereich, könnten durch ungünstige Wechselkurse betroffen sein. Somit bleibt der Wunsch nach einem stabilen Dollar bestehen, auch wenn andere Wirtschaftsräume weiterhin schwächeln.