Der US-Dollar hält sich weiterhin nahe seinem höchsten Stand seit über zwei Jahren, da Anleger die Zinssenkungen in den USA für 2025 zurückfahren. Grund dafür sind robuste Wirtschaftsdaten. Gleichzeitig bleibt das britische Pfund durch Sorgen über die finanzielle Gesundheit Großbritanniens im Fokus der Märkte.
Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus in der kommenden Woche richten sich Marktakteure auf seine Politik, die das Wachstum ankurbeln, aber gleichzeitig Druck auf die Preise ausüben könnte. Insbesondere die Bedrohung durch mögliche Zollerhöhungen und der vorsichtige Kurs der US-Notenbank haben die Renditen der Staatsanleihen und den Wert des Dollars in die Höhe getrieben.
Prashant Newnaha, Senior-Stratege bei TD Securities, hebt hervor, dass sich der Markt nun auf die Möglichkeit schrittweiser Zollerhöhungen konzentriert. Ein Bloomberg-Bericht legt nahe, dass die Trump-Administration auf eine schrittweise Einführung von Zöllen setzt, was die Märkte bereits eingepreist haben.
Sollten die Prognosen bis zu Trumps Vereidigung andauern, dürften die Renditen der US-Schatzanweisungen und der Dollar sinken, während die US-Aktienmärkte an Fahrt aufnehmen könnten. Der Euro notierte stabil bei $1,02475, während der Yen sich leicht erholte. Der Dollar-Index stieg um 0,16% auf 109,59, nachdem er am Montag einen Höchststand von 110,17 erreicht hatte.
Nach einem beeindruckenden Arbeitsmarktbericht am Freitag rückt nun das Thema Inflation in den Vordergrund, dessen Bericht am Mittwoch erwartet wird. Die Anleger preisen in diesem Jahr 29 Basispunkte an Zinssenkungen ein, weniger als die von der Fed im Dezember prognostizierten 50 Basispunkte.
Am Montag erreichte die Rendite der 10-jährigen US-Schatzanweisungen einen 14-Monats-Höchststand von 4,799 %, bevor sie wieder nachgab. Strategen von ING betonen, dass der starke Dollar in Kombination mit den hohen Renditen Kapitalströme in andere Teile der Welt verdrängt und zu Problemen führen könnte.
Die People's Bank of China (PBOC) hat Maßnahmen zur Stützung des schwachen Yuan angekündigt, plant zusätzliche Dollarreserven in Hongkong und will die Kapitalflüsse verbessern. Das Offshore-Yuan notierte zuletzt bei 7,3465 pro Dollar.
Das britische Pfund bleibt im Fokus, da steigende Anleiherenditen die britischen Märkte belasten. Analysten befürchten, dass höhere Kosten die Regierung zwingen könnten, die Ausgaben zu kürzen oder die Steuern zu erhöhen. Dies könnte das zukünftige Wachstum gefährden. Das Pfund konnte in den frühen Handelsstunden wieder auf $1,2211 klettern, nachdem es am Montag auf den niedrigsten Stand seit November 2023 gefallen war.
Der australische Dollar stieg um 0,13% auf $0,6184, während der neuseeländische Dollar um 0,3% auf $0,55995 anstieg und sich somit leicht vom Zweijahrestief erholte.