Der US-amerikanische Dienstleistungssektor zeigt im Februar ein überraschend positives Bild, das den Beobachtern ein Lächeln entlockt. Der vielbeachtete Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) kletterte im Vergleich zum Januar um 0,7 Punkte nach oben und erreichte stattliche 53,5 Punkte. Volkswirte hatten zuvor geringere Zahlen prognostiziert, rechneten sie doch im Schnitt mit einem leichten Rückgang auf 52,5 Punkte.
Mit einem Wert über der kritischen Marke von 50 Punkten suggeriert der Index eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten. Ulrich Wortberg, Volkswirt bei der Helaba, sieht in dem Wachstumsausblick keinen Grund für die US-Notenbank, ihre zurückhaltende Haltung in puncto Zinssenkungen infrage zu stellen. Seine Analyse: "Die Erwartung auf weitere Zinssenkungen sollte nicht befeuert werden."
Bereits im Januar hatte die Fed die Leitzinsen stabil gehalten und damit die Spekulationen auf Zinssenkungen im laufenden Jahr zurückgedrängt. Die unerwartet positiven Zahlen des ISM-Indikators untermauern diese vorsichtige Linie der Zentralbank und dämpfen etwaige Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungsmaßnahmen.