In einem ungewöhnlichen diplomatischen Schachzug haben die Vereinigten Staaten drei chinesische Staatsbürger freigelassen, darunter Jin Shanlin, ein ehemaliger Student, der wegen des Besitzes kinderpornografischen Materials verurteilt worden war. Die Freilassung, die im Rahmen eines seltenen Gefangenenaustauschs stattfand, wurde von Chinas Außenministerium als Ergebnis „unermüdlicher“ Anstrengungen gefeiert.
Neben Jin, der sich 2021 schuldig bekannte, waren die beiden anderen Chinesen wegen Spionagevergehen inhaftiert. Laut Gerichtsdokumenten hatte Jins Familie Verbindungen zu einflussreichen Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chinas, was das besondere Interesse Pekings an seiner Freilassung erklären könnte.
Das chinesische Außenministerium unterstrich am Donnerstag, dass die drei Bürger zu Unrecht festgehalten worden seien und dank der beharrlichen Bemühungen sicher zurückkehren konnten. Mao Ning, Sprecherin des Außenministeriums, betonte, dass China in keiner Situation seine Landsleute im Stich lassen würde und die Heimat stets eine feste Unterstützung sei.
Der Überraschungsmoment bei der Wahl von Jin im Austausch schwächte jedoch nicht den strategischen Charakter der Aktion. Die US-Regierung unter Präsident Biden erklärte, die Freilassung liege im nationalen Interesse, und setzte auch die Haftstrafen der beiden anderen chinesischen Staatsbürger Ji Chaoqun und Xu Yanjun herab.
Im Gegenzug befreite China drei Amerikaner, deren Inhaftierung die USA als unrechtmäßig betrachteten. Die Wiedervereinigung dieser US-Bürger, darunter Mark Swidan, Kai Li und John Leung, wurde von Chinas Entscheidung begleitet, die US-Reisehinweise für das Land zu lockern. Dieser diplomatische Austausch trägt dazu bei, die Spannungen zwischen den beiden Großmächten zu reduzieren und markiert einen Schritt in Richtung pragmatischer Zusammenarbeit.