19. September, 2024

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US-Börsen vor Zinsentscheid uneinheitlich – Tech-Werte unter Druck

US-Börsen vor Zinsentscheid uneinheitlich – Tech-Werte unter Druck

Die New Yorker Börsen zeigten sich am Montag vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial konnte nach einem frühen Rekordhoch ein Plus von 0,38 Prozent auf 41.551,65 Punkte behaupten. Im Gegensatz dazu verzeichnete der breitere S&P 500 lediglich einen minimalen Anstieg von 0,04 Prozent auf 5.628,18 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100, der in der vergangenen Woche eine starke Performance zeigte, gab hingegen um 0,53 Prozent auf 19.410,73 Punkte nach.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed am Mittwoch ihren Zinslockerungszyklus mit einer deutlichen Senkung um 0,5 Prozentpunkte fortsetzt, ist zuletzt deutlich gestiegen. Das von der Optionsbörse CME bereitgestellte "Fed Watch Tool" signalisiert mittlerweile eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent. Noch in der Vorwoche lag diese bei lediglich 14 Prozent, wie Experten der Schweizer Bank UBS kommentierten.

Insbesondere bei zinssensiblen Technologieaktien machten sich jedoch vermehrt Unsicherheiten breit. Der Nasdaq 100 hatte zuvor nahezu 6 Prozent an Wert gewonnen, was einigen Anlegern nun offenbar zu risikoreich erschien. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets warnte vor überstürztem Handeln seitens der Fed und sprach sich für eine moderatere Senkung um 0,25 Prozentpunkte aus, wobei weitere Zinssenkungen in den verbleibenden Sitzungen des Jahres erfolgen könnten.

Unter den Halbleiterwerten, die primär an der Nasdaq gelistet sind, gehörten Micron und On Semiconductor zu den deutlichsten Verlierern mit Abschlägen von 5,1 bzw. 3,1 Prozent. Nvidia-Aktien, die zuvor kaum Bewegung gezeigt hatten, büßten ebenfalls 1,8 Prozent ein. Positiv hervorgetan haben sich hingegen Intel-Aktien, die um 3,9 Prozent zulegten und damit die Spitzenposition im Dow übernahmen. Grund hierfür waren Berichte über mögliche staatliche Zuschüsse in Höhe von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar zur Herstellung von Halbleitern für das amerikanische Verteidigungsministerium.

Freudige Nachrichten gab es auch für die Anteilseigner von AT&T und Echostar, deren Aktien um 3 beziehungsweise 10,4 Prozent stiegen. Laut Medienberichten führen beide Unternehmen erste Gespräche über eine mögliche Fusion ihrer Satellitenfernseh-Töchter DirecTV und Dish.

Ein negativer Trend zeigte sich bei Apple-Aktien, die um 2,8 Prozent nachgaben. Ursächlich hierfür war eine Analyse der Vorbestellungen für das neue iPhone 16 Pro, die geringer ausfielen als erwartet, so der Analyst Ming-Chi Kuo von TF International. Boeing-Titel setzten ihren Abwärtstrend mit einem Verlust von 0,9 Prozent fort, belastet durch einen Streik und mögliche Bonitätsabstufungen. Zusätzlich tritt Boeing aufgrund des Streiks auf die Kostenbremse und verhängte einen Einstellungsstopp.