Die führenden US-Aktienindizes mussten am Donnerstag eine Einbuße verbuchen, nachdem Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank (Federal Reserve), die Hoffnungen der Investoren auf eine zeitnahe Zinssenkung abkühlte. Der Dow Jones sank um fast ein halbes Prozent, während sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq jeweils um rund 0,6 Prozent verloren. Bei einer Veranstaltung der Dallas Fed betonte Powell, dass bei einem weiterhin wachsenden Wirtschaftsumfeld, einem stabilen Arbeitsmarkt und einer Inflation, die noch über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed liegt, keine Eile geboten sei, die Zinsen zu senken. Seine Äußerungen reduzierten die Erwartungen der Händler an eine Zinssenkung im Dezember von etwa 82 Prozent auf 56 Prozent, laut dem CME FedWatch Tool. Brian Krawez, Präsident von Scharf Investments, warnte jedoch, dass die nächsten geldpolitischen Schritte der Fed lediglich ein Hinweis unter vielen sein könnten. Er hob hervor, dass weiche Landungen selten sind und weiterhin eine erhebliche Rezessionsgefahr besteht. Zudem wies er auf geopolitische Risiken, insbesondere im Nahen Osten und die Ukraine, hin, die in Verbindung mit der kommenden Regierung zu potenzieller Volatilität führen könnten. Bei den Einzeltiteln mussten Aktien von Tesla fast sechs Prozent und von Rivian Automotive mehr als 14 Prozent einbüßen. Hintergrund ist ein Bericht von Reuters, wonach das Übergangsteam von Donald Trump plant, die Steuervergünstigung in Höhe von 7.500 Dollar für den Kauf von Elektrofahrzeugen im Rahmen einer umfassenderen Steuerreform abzuschaffen. Auf der anderen Seite konnten Tapestry-Aktien einen Anstieg von fast 13 Prozent verzeichnen, nachdem sie den höchsten Stand seit Juli 2013 erreicht hatten. Der Besitzer der Marke Coach kündigte an, das 8,5 Milliarden Dollar schwere Geschäft mit Capri Holdings zu beenden, nachdem ein US-Richter die Transaktion blockiert hatte. Die Aktien von Capri stiegen daraufhin um 4,4 Prozent.