22. September, 2024

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US-Börsen: Technologieaktien treiben Nasdaq und Dow Jones zu Zugewinnen

US-Börsen: Technologieaktien treiben Nasdaq und Dow Jones zu Zugewinnen

Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einem schwächeren Start den Erholungstrend des Vortags fortgesetzt. Insbesondere Technologieaktien, angeführt von Nvidia, waren äußerst begehrt. Der technologiegeprägte Nasdaq 100 verzeichnete einen Anstieg um 0,97 Prozent und schloss bei 19.423,07 Punkten. Der stärker auf Standardwerte fokussierte Dow Jones Industrial stieg um 0,58 Prozent auf 41.096,77 Punkte.

Wirtschaftsdaten standen weiterhin im Fokus der Anleger. In den USA schwächte sich der Anstieg der Erzeugerpreise im August wie erwartet ab, was die Vermutung baldiger Zinssenkungen untermauert. An den Finanzmärkten rechnet man aufgrund der rückläufigen Inflation und einer schwächeren Konjunktur mit einer geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) war vorausgegangen und hatte bereits an diesem Donnerstag eine Zinssenkung vorgenommen.

Es bleibt jedoch unklar, wie stark die Zinssenkungen in den USA ausfallen werden. "Die Wirtschaft bricht nicht zusammen, also hat die Fed Zeit", kommentierte Brian Henderson von BOK Financial. Bis zur Klärung bleiben Investoren unsicher, wie lange sie sich bei mittlerweile vier aufeinanderfolgenden Nasdaq-Gewinntagen noch weiter aus dem Fenster lehnen werden – zumal der September traditionell als schwacher Börsenmonat gilt und mit den näher rückenden US-Wahlen zusätzliche Unsicherheit droht.

Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets erklärte, dass sich aufgrund der Technologieaktien in New York ein Stimmungswechsel am Markt eingestellt habe. Nvidia-CEO Jensen Huang hatte Mitte der Woche auf einer Technologiekonferenz eine hohe Nachfrage nach den knappen Chips des Unternehmens verkündet, was die zuvor weniger euphorische Anlegerstimmung aufgehellt hatte.

Die Nvidia-Aktien setzten am Donnerstag ihre Aufwärtsbewegung fort und stiegen um fast 2 Prozent. Dies zog auch andere Branchentitel mit nach oben, insbesondere die Aktien von Broadcom, die um vier Prozent zulegten und ebenfalls auf der Beliebtheitsskala der Anleger für das Thema Künstliche Intelligenz weit oben rangieren.

Ein herausragender Gewinner des Nasdaq war Warner Brothers Discovery, deren Aktien in der Nähe ihres Rekordtiefs eine Erholung um zehn Prozent verzeichneten. Diese positive Entwicklung folgte der Ankündigung einer Kooperation mit dem Kabelnetzanbieter Charter Communications, dessen Aktien ebenfalls um 3,5 Prozent anstiegen.

Auf der anderen Seite des Nasdaq 100 befand sich Moderna, deren Aktien um 12 Prozent einbrachen. Die Höchstkurse aus der Corona-Pandemie rücken damit zunehmend außer Reichweite, da das Unternehmen aufgrund enttäuschender Umsatzaussichten seinen Forschungs- und Entwicklungsetat kürzte und die Gewinnschwelle nun erst für 2028 anvisiert.

Im Bereich der Standardwerte fiel der Chemiekonzern Dow mit einem Rückgang von 0,9 Prozent auf. Das Unternehmen hatte seinen Umsatzausblick für das dritte Quartal reduziert und auf Margendruck in Europa hingewiesen.

Am Devisenmarkt legte der Eurokurs nach der Zinssenkung der EZB auf 1,1072 US-Dollar zu. Die EZB setzte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1016 (Mittwoch: 1,1043) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9077 (0,9055) Euro.

Am US-Anleihenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen um 0,19 Prozent auf 115,11 Punkte nach. Die Rendite der Papiere mit dieser Laufzeit betrug 3,68 Prozent.