Nach einer Phase schwindelerregender Höchststände zeigen sich an den US-Börsen erste Abnutzungserscheinungen. Zum Wochenstart standen primär Standardwerte unter dem Druck der kommenden Flut von Quartalsberichten. Die Erwartungshaltung der Anleger gegenüber Unternehmensresultaten ist derzeit hoch, was zu einer Vermeidung von Risiken führte.
Der Dow Jones Industrial schwächelte um 0,70 Prozent auf 42.974,60 Punkte, während der S&P 500 um 0,22 Prozent auf 5.851,64 Punkte fiel. Dabei hatten beide Indizes erst kürzlich neue Rekordmarken gesetzt. Hingegen legte der technologiegetriebene Nasdaq 100 leicht um 0,03 Prozent auf 20.330,09 Punkte zu. Experten der UBS warnen vor möglichen Turbulenzen bis zu den Präsidentschaftswahlen am 5. November, da das Rennen zu unentschieden sei, um eine klare Vorhersage treffen zu können. Trotz bestehender Unsicherheiten wird die robuste wirtschaftliche Lage und solide Unternehmensbilanzen hervorgehoben.
Am Ende des Dow fand sich American Express, Home Depot und Travelers, die jeweils über zwei Prozent einbüßten. Ein Lichtblick zeigte sich hingegen bei Boeing, deren Aktien um beeindruckende drei Prozent zulegten. Mögliche Verkäufe von Unternehmensteilen und eine sich abzeichnende Lösung während eines langanhaltenden Streiks sorgen für Auftrieb beim Flugzeugkonzern.
UPS musste nach einem verhaltenen Analystenkommentar einen Rückgang von drei Prozent hinnehmen. Analysten sehen den Logistikkonzern kurzfristig durch Ertragsrisiken belastet, zusätzlich zu langfristigem Druck durch Effizienzgewinne bei Fedex oder den Verlust von Paketvolumen an Amazon. Auch das Wachstum im margenarmen E-Commerce-Segment steht als Herausforderung im Raum.
Hertz steht vor Herausforderungen im Reisebereich, was in einem Kursrutsch von fast neun Prozent resultierte, nachdem JPMorgan sich negativ äußerte. Ganz anders Nvidia: Angetrieben durch positive Aussichten im Bereich der Künstlichen Intelligenz, setzen sich die Anteilsscheine des Chip-Riesen weiter an die Nasdaq-100-Spitze und legten um 2,7 Prozent zu.