Die amerikanischen Aktienmärkte haben am vorletzten Handelstag des Jahres ihre anfänglichen Verluste im Verlauf der Sitzung eindrucksvoll verkleinern können. Interessanterweise zeigten die neuesten Konjunkturdaten kaum Auswirkungen auf die Marktentwicklung. Während der Chicago-Einkaufsmanagerindex für Dezember enttäuschte, überraschten die Novemberzahlen der noch offenen Hausverkäufe mit einem unerwarteten Anstieg. Unternehmensnachrichten blieben an diesem Montag rar gesät.
Der Dow Jones Industrial, der in der Eröffnung bis zu 1,7 Prozent gefallen war, verzeichnete zuletzt noch ein Minus von 0,54 Prozent, wobei er bei 42.758,60 Punkten schloss. Trotz der jüngsten Verlustserie kann der Dow auf ein erfreuliches Jahr 2024 zurückblicken, das ihm ein Plus von über 13 Prozent einbrachte. Der S&P 500 notierte am Montag 0,56 Prozent niedriger bei 5.937,26 Zählern, profitierte jedoch von einer beeindruckenden Jahresperformance mit einem Zuwachs von mehr als 24 Prozent. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,63 Prozent auf 21.337,59 Punkte, was dennoch einem Jahresgewinn von fast 27 Prozent entspricht.
Am Rentenmarkt bleibt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen mit einer aktuellen Bewegung um 4,6 Prozent ein entscheidender Fokus. Analysten führen den deutlichen Anstieg der Renditen im Dezember vor allem auf gedämpfte Erwartungen bezüglich Zinssenkungen zurück. Die US-Notenbank Fed hatte vor den Feiertagen aufgrund der anhaltend hohen Inflation weniger Zinssenkungen für 2025 angedeutet. Zusätzlich befeuern die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagenen Zölle die anhaltenden Inflationsängste.
Einzelwerte wie Boeing verzeichneten zunächst dramatische Kursverluste von bis zu 6 Prozent, nachdem ein Flugzeug desselben Typs in Südkorea abgestürzt war. Die Ursache wird noch untersucht und Analysten bezweifeln, dass der Zwischenfall mit Produktionsfehlern zusammenhängt. Diese Auffassung fand bei Investoren offenbar Gehör, wodurch sich der Kurs erholte und nur noch 1,6 Prozent im Minus schloss. Im Gegensatz dazu kletterten die Aktien von American Airlines um 1,9 Prozent nach oben, begünstigt durch einen positiven Analystenkommentar der Investmentbank Raymond James, die die Aktie von "Market Perform" auf "Outperform" hochgestuft hatte.