Nach dem verlängerten Osterwochenende sahen sich die führenden Aktienmärkte in den USA am Montag mit erheblichem Druck konfrontiert. Wesentlicher Bestandteil dieser Unsicherheiten waren die Spekulationen über eine mögliche Absetzung des Notenbankvorsitzenden Jerome Powell durch die Regierung der Vereinigten Staaten. Präsident Donald Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt die Federal Reserve kritisiert und eine Senkung der Zinssätze gefordert. Kevin Hassett, der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, äußerte letzten Freitag, dass Präsident Trump evaluiere, inwieweit eine Abberufung Powells umsetzbar sei.
Chicagos Fed-Präsident Austan Goolsbee hob am Sonntag die essenzielle Bedeutung der Unabhängigkeit von Zentralbanken gegenüber politischem Druck hervor. Inmitten dieser Debatten setzte Präsident Trump seine Kritik am Montag über das soziale Netzwerk Truth Social fort und argumentierte, dass nahezu keine Inflation vorherrsche, was präemptive Zinssenkungen erforderlich machen würde. Diese Statements trugen kaum dazu bei, die Märkte zu beruhigen.
Der Aktienindex Dow Jones Industrial schloss mit einem Verlust von 2,48 Prozent bei 38.170,41 Punkten. Der Nasdaq 100 ging um 2,46 Prozent auf 17.808,30 Zähler zurück, während der S&P 500 um 2,4 Prozent fiel. Besonders betroffen war der Elektrofahrzeughersteller Tesla, dessen Aktien um 5,8 Prozent nachgaben. Diese Entwicklung erfolgte nach der Warnung von Dan Ives von Wedbush Securities, der die jüngsten Quartalsbilanz als "Code-Red-Moment" bezeichnete und CEO Elon Musk aufforderte, seine Aufmerksamkeit stärker auf Tesla zu fokussieren.
Auch die Aktien des Chipherstellers Nvidia sahen sich mit einem Rückgang von 4,5 Prozent unter Druck. Bereits vorher hatten regulatorische Beschränkungen durch die US-Regierung den Verkauf von H20-Chips nach China eingeschränkt und das Unternehmen belastet, das in diesem Jahr bereits über 28 Prozent an Wert verloren hat.
Im Kontrast zu diesen Entwicklungen verzeichnete der Streaming-Dienst Netflix am Montag einen leichten Kursgewinn von 1,5 Prozent. Dieser Anstieg wurde durch positive Überraschungen bei der Vorlage der Quartalszahlen getragen und hob das Unternehmen als seltene Ausnahme in einem ansonsten durchwachsenen Marktumfeld hervor.