An den New Yorker Börsen bestimmten am Freitag Zinssorgen das Marktgeschehen, ausgelöst durch einen unerwartet robusten Arbeitsmarktbericht aus den USA. Parallel dazu zeigte der von der Universität Michigan veröffentlichte Konsumklimaindex, dass gestiegene Inflationserwartungen die Anleger beunruhigten. Diese Entwicklungen setzten die Aktienkurse unter Druck, auch wenn die wichtigsten Indizes im Tagesverlauf einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen konnten.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 1,30 Prozent bei 42.081,69 Punkten. Der S&P 500 gab 1,15 Prozent auf 5.850,28 Punkte nach, während der Nasdaq 100 um 1,15 Prozent auf 20.937,25 Zähler sank. In der verkürzten Handelswoche, die aufgrund eines Trauertags zu Ehren des verstorbenen Ex-US-Präsidenten Jimmy Carter einen Tag weniger umfasste, steuern Dow und Nasdaq 100 auf Wochenverluste von 1,5 beziehungsweise 1,8 Prozent zu.
Der Beschäftigungsanstieg in den USA im Dezember übertraf die Erwartungen, während die Arbeitslosenquote leicht sank. Diese Daten lassen der US-Notenbank Fed wenig Handhabe für Zinssenkungen, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank. Peter Graf von Nikko Asset Management Americas hält sogar eine Zinserhöhung für denkbar, was den bisherigen Lockerungskurs abrupt beenden könnte.
Unternehmensseitig überzeugte Delta Air Lines mit einem unerwartet hohen Gewinn dank starkem internationalen und Geschäfts-Reiseverkehr und einem optimistischen Ausblick für 2024. Die Aktien legten um 9,3 Prozent zu. Auch Walgreens Boots Alliance konnte mit einem über den Erwartungen liegenden bereinigten Quartalsgewinn punkten, was den Aktienkurs um mehr als 25 Prozent steigen ließ.
Nvidia hingegen litt unter Gewinnmitnahmen, nachdem Anfang der Woche ein Rekordhoch erreicht wurde, und fiel um 2,9 Prozent. Das Unternehmen äußerte sich kritisch zu neuen Exportbeschränkungen der scheidenden US-Regierung, die auch andere Chiphersteller wie On Semiconductor und Intel belasteten. Constellation Brands erlebte einen Kurseinbruch von fast 16 Prozent, nachdem das Unternehmen die Umsatzwachstumsprognose gesenkt hatte, was die Aktionäre verschreckte.