Die US-Aktienmärkte standen zum Ende der vergangenen Woche unter erheblichem Druck, da die Sorgen um einen internationalen Handelskrieg in Kombination mit belastenden Inflationsdaten und einer eingetrübten Verbraucherstimmung auf die Indizes drückten. Die ING-Experten warnen vor der zunehmenden Gefahr einer Stagflation – ein wirtschaftlicher Zustand, in dem stagnierendes Wachstum und Inflation gleichzeitig auftreten. Dies könnte die Fähigkeit der US-Notenbank Fed, die Leitzinsen weiter zu senken, signifikant einschränken.
Der Dow Jones Industrial verzeichnete einen Rückgang von 1,69 Prozent und schloss bei 41.583,90 Punkten. Auf Wochensicht verlor der Index ein Prozent. Der S&P 500 fiel um 1,97 Prozent auf 5.580,94 Punkte, während der Nasdaq 100, stark belastet durch die "Glorreichen Sieben" der Tech-Branche, um 2,61 Prozent auf 19.281,40 Punkte abrutschte. Ein Verlust von 2,4 Prozent auf Wochensicht unterstreicht die gegenwärtigen Herausforderungen. Infolge der Rückgänge sind alle großen Indizes unter die bedeutende 200-Tage-Linie gefallen, die als Indikator für einen langfristigen Trend gilt.
Trumps Fiskalmaßnahmen könnten die aktuellen Trends von Inflationsanstieg bei gleichzeitig sinkenden Konsumausgaben weiter verstärken. So stieg die Kernrate der persönlichen Konsumausgaben im Februar auf 2,8 Prozent, übertraf damit die Prognosen und erhöhte sich gegenüber dem Vormonat. Gleichzeitig zeigte sich das Konsumklima der US-Verbraucher so schwach wie seit November 2022 nicht mehr, bereits der dritte Rückgang in Folge.
Unter den technologielastigen „Glorreichen Sieben“ schnitt Nvidia zwar mit einem Minus von 1,6 Prozent noch am besten ab, doch Alphabet bildete mit einem Verlust von 4,9 Prozent das Schlusslicht. Im Dow büßte Amazon mit einem Minus von 4,3 Prozent deutlich ein. Lululemon setzte im Nasdaq 100 mit einem Rückgang von 14,2 Prozent einen negativen Akzent, ausgelöst durch einen enttäuschenden Ausblick trotz solider Quartalszahlen. Die Ursache für den dramatischen Einbruch der Wolfspeed-Aktien um 52 Prozent bleibt hingegen unklar.
Ein Lichtblick zeigte sich bei Curevac, dessen Aktien um 6,4 Prozent stiegen, nachdem das Europäische Patentamt den Einspruch von Biontech im mRNA-Patentrechtsstreit ablehnte und das Patent von Curevac in geänderter Form bestätigte. Biontech-Aktien hingegen gaben um 0,5 Prozent nach.