Die US-amerikanischen Bitcoin-Miner rüsten sich mit Finanzreserven, um auch bei zunehmenden Wettkampfbedingungen und schmaler werdenden Margen bestehen zu können. Firmen wie Mara Holdings, Riot Platforms und CleanSpark nutzen den jüngsten Preisanstieg von Bitcoin, der im letzten Monat die Marke von 100.000 US-Dollar erreichte, um seit November über 3,7 Milliarden US-Dollar von Investoren einzuwerben. Diese Mittel fließen wiederum in den Erwerb der Kryptowährung, wobei häufig Null- oder nahezu Null-Kupon-Umtauschanleihen verwendet werden. Der Trend fällt mit Donald Trumps Wahlsieg zusammen, der angekündigt hat, Bitcoin verstärkt in den USA fördern zu wollen. Dennoch geht es den Unternehmen darum, sich gegen die finanzielle Belastung durch hohe Energiekosten zu wappnen. Russell Cann von Core Scientific unterstreicht die weiterhin bestehenden Herausforderungen in Bezug auf Rentabilität und Netzwerkanbindung, trotz der gestiegenen Bitcoinpreise. Die Bestrebungen der Miner bilden eine scharfe Wende für die Branche, die in den letzten acht Monaten mit halbierten Erträgen konfrontiert war. Das Senken der täglichen Belohnungen von 900 auf 450 Coins im April erschwerte die Situation weiter. Aktuelle Berichte von CoinShares zeigen einen Anstieg der durchschnittlichen Produktionskosten pro Bitcoin auf 55.950 US-Dollar im dritten Quartal, was einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem letzten Quartal entspricht. Unter Berücksichtigung von Abschreibungen und aktienbasierten Vergütungen lagen die Kosten bei 106.000 US-Dollar pro Bitcoin, während der Bitcoin zuletzt bei etwa 102.175 US-Dollar gehandelt wurde. Die steigenden Bitcoin-Preise führten zu einem Anstieg des sogenannten "Hash-Preises" um 32 Prozent seit Trumps Wahlsieg, was viele Miner dazu brachte, auf den Kapitalmarkt zurückzukehren, um frische Mittel zu beschaffen. Unternehmen wie Mara und Riot orientieren sich an der Strategie von MicroStrategy, langfristige wandelbare Anleihen auszugeben, um Bitcoin zu erwerben. Herausforderungen entstehen jedoch auch in Form zunehmender Konkurrenz und steigender Netzwerkenergieanforderungen. Trotz des Bitcoin-Preisanstiegs bedroht ein weiterhin wachsender "Hash-Rate" die Profitabilität der Mining-Aktivitäten. Insbesondere die starke Konkurrenz durch KI-Entwickler verschärft diese Dynamik, da deren finanzielle Mittel oft umfangreicher sind. Für die Zukunft planen einige Unternehmen die Verlagerung ihrer Minen ins Ausland, wo überschüssige Energie verfügbar ist, während andere auf KI setzen. So nutzen Hut 8, Core Scientific und Hive ihre Rechenzentren jetzt auch für künstliche Intelligenz.