18. April, 2025

Wirtschaft

US-Autozölle: Deutsche Wirtschaft bislang kaum betroffen

US-Autozölle: Deutsche Wirtschaft bislang kaum betroffen

Die kürzlich verhängten US-Zölle auf Automobilimporte scheinen für die deutsche Wirtschaft aktuell nur begrenzte Konsequenzen zu haben, wie Ökonomen anmerken. Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats, erläuterte, dass das Kieler Institut für Weltwirtschaft eine eher marginale Reduktion des deutschen Bruttoinlandsprodukts um weniger als 0,2 Prozentpunkte prognostiziert. Zahlreiche Automobilhersteller verfügen inzwischen über Produktionskapazitäten in den USA, was ihre Anfälligkeit gegenüber den Zöllen mindert. Gleichwohl weist Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, darauf hin, dass die Zölle die deutsche Volkswirtschaft mehr belasten als andere. Trotzdem dürften die unmittelbaren Auswirkungen in Grenzen bleiben, da die Nachfrage nach deutschen Premiumfahrzeugen bei US-Kunden ungebrochen hoch ist - selbst bei steigenden Preisen. Fratzscher warnte jedoch vor der Unberechenbarkeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die für deutsche Unternehmen zusätzlichen Unsicherheiten birgt und Vertrauen erodieren lässt. Grimm mahnte zur Besonnenheit und forderte, die EU-Mitgliedstaaten sollten gemeinsame Gegenmaßnahmen in Betracht ziehen, darunter mögliche Zölle auf US-Importe. Auch die Einführung von Digitalsteuern, die primär US-Konzerne betreffen würden, sei diskutabel. Allerdings betont sie, dass das langfristige Ziel eine Rücknahme solcher Maßnahmen sein sollte, um die wirtschaftliche Entwicklung in dieser ohnehin schon schwierigen Phase nicht weiter zu belasten. Angesichts einer schwachen Konjunktur hofft die deutsche Wirtschaft nach zwei Rezessionsjahren auf ein zartes Wachstum. Trumps Handelsstrategie, die unter anderem 25-Prozent-Zölle auf Autoimporte umfasst, könnte die Spannungen zwischen den USA und der EU jedoch weiter intensivieren und vor allem die deutsche Automobilbranche in Bedrängnis bringen. Sein erklärtes Ziel bleibt die Stärkung der USA als Produktionsstandort und die Reduzierung von Handelsdefiziten.