18. Januar, 2025

Wirtschaft

US-Autoindustrie in der Schwebe: Herausforderungen und Chancen im Zeitalter von Trump

US-Autoindustrie in der Schwebe: Herausforderungen und Chancen im Zeitalter von Trump

Die US-amerikanische Automobilbranche navigiert durch unsichere Gewässer, da die pandemiebedingten Verkaufsbooms vergangener Jahre allmählich nachlassen. Unter der kommenden Trump-Administration, die mit gemischten Gefühlen in Bezug auf die Elektrifizierung des Automobilparks verbunden ist, könnte sich die Lage weiter verkomplizieren.

Bekannte Autobauer wie GM und Ford mussten im Jahr 2024 ihre Pläne zur Expansion im Bereich der Elektrofahrzeuge zurückschrauben, da die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückblieb. Während Trump zwar gute Beziehungen zu Tesla-CEO Elon Musk pflegt, bleibt die Unterstützung für Elektrofahrzeuge verhalten. In einem Interview betonte Trump, dass alle Alternativen berücksichtigt werden müssten und äußerte Bedenken hinsichtlich Reichweite, Kosten und der überwiegenden Produktion in China.

Eine verstärkte Elektrifizierung sei laut Trump schwierig, da das bestehende Stromnetz nicht ausreichend vorbereitet sei. Gleichwohl gab er bei einem Wahlkampfstopp an, Elektrofahrzeuge notgedrungen zu unterstützen, nachdem er Musks Unterstützung gewonnen hatte.

Zusätzlich zu den bestehenden Herausforderungen des Marktes, etwa Inventarmanagement und hohe Zinsen, droht die autobranchenübliche Abhängigkeit von Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge unter Trumps Politik geschwächt zu werden. Tesla, weniger abhängig von diesen Gutschriften als andere Hersteller, könnte zwar kurzfristige Einschnitte erfahren, doch langfristig davon profitieren.

Laut Sam Fiorani von AutoForecasting Solutions besteht für etablierte Hersteller wie Ford und GM das Risiko, im Wettrennen um technologische Fortschritte im Bereich Motoren und Batterien ins Hintertreffen zu geraten, sollten sie sich von der Entwicklung von Elektrofahrzeugen abwenden.

Hinzu kommen mögliche Zwangshürden in Form von angedrohten Zöllen auf Importe – eine Strategie, die Trump bereits angekündigt hat, um den Wettbewerb zu beeinflussen. Diese könnten die Gewinne von Unternehmen mit Produktionsstätten außerhalb der USA, einschließlich in Mexiko und Kanada, erheblich belasten.

Dennoch könnte die Trump-Administration der Branche auch Vorteile bieten, sollte sie Zölle beschränken und die Elektromobilität gezielt, wenn auch konservativer, unterstützen. Als Beispiel berichtete Bill Ford von einem Telefonat mit Trump, das auf eine positive Herangehensweise des designierten Präsidenten schließen lässt.