Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsministerium zeigen eine unerwartete Stabilität im Arbeitsmarkt: Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung fiel in der letzten Woche um 10.000 auf saisonbereinigte 201.000. Experten hatten eine höhere Zahl von 218.000 erwartet, was die Frage aufwirft, ob der Arbeitsmarkt stärker ist als angenommen.
Diesen Rückgang zu interpretieren, fällt nicht immer leicht, da diese Zahlen um den Jahreswechsel herum traditionell schwanken. Dennoch scheinen niedrige Entlassungszahlen die Wirtschaft zu stützen. Weitere Stabilitätssignale kommen aus den Novemberdaten, die eine Zunahme bei den offenen Stellen zeigen: Mit 1,13 offenen Stellen pro Arbeitslosem stieg das Verhältnis im Vergleich zu Oktober leicht an.
Die Stabilität des Arbeitsmarktes ermöglicht der US-Notenbank Federal Reserve, die Leitzinsen im Januar konstant zu halten, trotz der Unsicherheiten über die Politik des designierten Präsidenten Donald Trump. Trumps mögliche Maßnahmen, wie Steuerkürzungen und höhere Importzölle, könnten jedoch inflationäre Tendenzen mit sich bringen.
Das Zinsumfeld in den USA wurde im Dezember durch eine Zinssenkung von 25 Basispunkten angepasst, doch die Prognose der Fed für dieses Jahr umfasst nur zwei Zinssenkungen, weniger als die vier, die noch im September vorhergesagt wurden. Dies erfolgt nach einer Reihe von Zinserhöhungen, die nötig waren, um die Inflation zu zügeln.
Obwohl Entlassungen weiterhin selten sind, stockt das Einstellungsprozedere, was einige Arbeitssuchende länger als gewünscht ohne Beschäftigung lässt. Die Zahl der Personen, die nach ihrem ersten Unterstützungsgesuch weiterhin Leistungen beziehen, stieg zuletzt um 33.000 auf knapp 1,867 Millionen an. Diese Entwicklung könnte jedoch auch der Herausforderung geschuldet sein, saisonale Schwankungen in den Daten präzise herauszufiltern. Die Beobachter hoffen auf klarere Trends im bevorstehenden Arbeitsmarktbericht für Dezember.