25. Dezember, 2024

Wirtschaft

US-Arbeitsmarkt überrascht: 254.000 neue Jobs – Fed-Pläne wanken

Stärker als erwartet: Die US-Wirtschaft hat im September überraschend viele neue Jobs geschaffen. Die Märkte reagierten mit Kursgewinnen, während Zinshändler nun ihre Erwartungen an die Fed anpassen müssen.

US-Arbeitsmarkt überrascht: 254.000 neue Jobs – Fed-Pläne wanken
Überraschung am US-Arbeitsmarkt: Mit 254.000 neuen Jobs im September übertraf der Arbeitsmarkt die Prognosen der Ökonomen deutlich – erwartet wurden nur 144.000 Stellen.

Der US-Arbeitsmarkt hat im September eine deutliche Überraschung geliefert: 254.000 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, und das deutlich über den Erwartungen der Ökonomen, die nur mit 144.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Die Märkte reagierten prompt: Aktienkurse legten zu, der Dollar stieg und die Renditen der US-Staatsanleihen erhöhten sich. Aber was bedeuten diese Zahlen wirklich?

Jobs, Jobs, Jobs – Der Arbeitsmarkt zeigt Stärke

Lange hatte es so ausgesehen, als könnte der US-Arbeitsmarkt in den letzten Monaten an Dynamik verlieren. Doch die neuen Daten zeigen ein anderes Bild: Mit 254.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft übertrifft die US-Wirtschaft nicht nur die Prognosen, sondern auch die Zahlen des Vormonats. Besonders erfreulich: Die Arbeitslosenquote sank von 4,2 auf 4,1 Prozent.

„Die US-Wirtschaft wächst solide,“ kommentierte Matthew Ryan von Ebury.

Die Zahlen zeigen, dass die größte Volkswirtschaft der Welt trotz aller Herausforderungen – ob steigende Zinsen, geopolitische Unsicherheiten oder Inflationsängste – weiterhin in hohem Maße Arbeitsplätze schafft.

Märkte reagieren erleichtert

Für die Finanzmärkte waren die Nachrichten eine Erleichterung. Nachdem zuletzt schwächere Arbeitsmarktdaten für Verunsicherung gesorgt hatten, konnten Anleger nun wieder aufatmen.

Aktienmärkte im Aufwind: Die positiven Arbeitsmarktdaten ließen den Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent steigen, während die Nasdaq 1,2 Prozent zulegte. Auch der Dax profitierte und kletterte um 0,4 Prozent.

Der Dow-Jones-Index schloss am Freitag 0,8 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq gewann 1,2 Prozent. Auch der breite S&P 500 stieg um 0,9 Prozent. In Europa zeigte der Dax ebenfalls Reaktionen: Er kletterte um 0,4 Prozent und schloss bei 19.120 Punkten. Noch Mitte der Woche hatte der Konflikt im Nahen Osten für Unsicherheit gesorgt.

Fed unter Zugzwang?

Doch die starken Arbeitsmarktdaten haben auch eine Kehrseite – zumindest für Zinshändler. Bis vor einer Woche war man sich noch sicher, dass die Federal Reserve (Fed) die Zinsen im November senken würde. Nun ist diese Erwartung unsicherer geworden.


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Die Wahrscheinlichkeit für eine reguläre Zinssenkung von einem Viertelprozentpunkt liegt zwar immer noch bei 96,5 Prozent, aber viele Händler bezweifeln, dass die Fed aggressivere Schritte wie eine Halbprozentsenkung einleiten wird.

„Die Arbeitsmarktdaten stellen die geldpolitische Planung der Fed auf den Kopf,“ erklärte ein Analyst. Denn die US-Notenbank hat ein doppeltes Mandat: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Mit den starken Zahlen dürfte es schwieriger werden, weitere Zinssenkungen zu rechtfertigen, selbst wenn die Inflation nach wie vor eine Herausforderung bleibt.

Auswirkungen auf den Dollar und die Anleihenmärkte

Auch auf dem Devisenmarkt zeigten die Daten Wirkung. Der Dollar-Index stieg um 0,6 Prozent und notierte bei 102,49 Punkten. Der Euro verlor im Gegenzug 0,5 Prozent und fiel auf 1,0976 Dollar.

An den Anleihemärkten reagierten die Renditen der viel beachteten zehnjährigen US-Staatsanleihen ebenfalls nach oben und lagen knapp unter der Vier-Prozent-Marke. Das zeigt: Die Märkte kalkulieren die Möglichkeit ein, dass die Fed weniger aggressiv bei Zinssenkungen vorgehen könnte.

Was plant die Fed?

Am 7. November steht die nächste Zinsentscheidung der Fed an. Bis dahin werden die Marktteilnehmer die Entwicklungen genau beobachten, denn die Arbeitsmarktdaten werden zweifellos in die Überlegungen der Fed einfließen.

Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt zwei Zinssenkungen um je 25 Basispunkte in Aussicht gestellt. Auch Loretta Mester, die frühere Chefin der Notenbank in Cleveland, unterstützte diesen Plan und plädierte für graduelle Zinsschritte.

Aber die Frage bleibt: Kann die Fed mit diesen neuen Daten wirklich so vorgehen? Sollte der Arbeitsmarkt weiter so robust bleiben, könnte der Druck steigen, die Zinssenkungen langsamer und behutsamer durchzuführen, um eine Überhitzung zu vermeiden.