Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Freitag nach einem unerwartet starken US-Arbeitsmarktbericht stark nachgegeben. Der T-Note-Future, ein Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen, rutschte um 0,73 Prozent auf 113,08 Punkte ab. Begleitet wurde dieser Kursrückgang von einem Anstieg der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 3,95 Prozent – dem höchsten Wert seit Anfang August.
Überraschend robust präsentierte sich der US-Arbeitsmarkt im September, als laut Angaben des Arbeitsministeriums 254.000 neue Stellen geschaffen wurden. Experten hatten lediglich mit einem Zuwachs von 150.000 gerechnet. Auch die Arbeitslosenquote sank und die Stundenlöhne stiegen stärker als ursprünglich erwartet. "Man glaubt, einen Trend erkannt zu haben, doch dann wendet sich das Blatt erneut", bemerkte Dirk Chlench, Volkswirt von der Landesbank Baden-Württemberg, zu den Entwicklungen.
Der Dollar zeigte sich nach diesen Daten extrem stark gegenüber allen wichtigen Währungen. Die Spekulationen auf baldige weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Anfang November wurden damit stark abgeschwächt. "Große Zinssenkungsschritte der US-Notenbank scheinen nun erst einmal vom Tisch zu sein", schrieb Chlench. Viele Ökonomen rechnen nunmehr hauptsächlich mit einer moderaten Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, was tendenziell unterstützend auf die Anleihekurse wirkt und im Gegenzug die Renditen belastet.