Die Aktienmärkte in den USA standen am Freitag erneut massiv unter Druck. Neben den drohenden Handelskonflikten, die durch kraftvolle Zollmaßnahmen von US-Präsident Donald Trump angefacht wurden, trüben auch aktuelle Wirtschaftsdaten die Anlegerstimmung. So belasten zunehmende Inflationsraten und rückläufige Konsumausgaben die Märkte.
Der Dow Jones Industrial verzeichnete rund zwei Stunden vor Börsenschluss einen Rückgang von 1,7 Prozent auf 41.562 Punkte, was ihn auch auf Wochensicht ins Minus zieht. Der S&P 500 verlor 1,98 Prozent und fiel auf 5.581 Punkte, während der Nasdaq-100-Index, stark beeinflusst durch die Tech-Giganten der "Glorreichen Sieben", um 2,57 Prozent auf 19.290 Stellen sank.
Alle drei Indizes haben damit kritische technische Schwellen durchbrochen. Der Dow und der S&P 500 konnten die wichtige 200-Tage-Linie nicht halten, die wegweisend für den langfristigen Trend ist, während der Nasdaq 100 knapp darunter blieb.
Wie Experten der ING anmerken, könnten Trumps aggressive Wirtschaftspolitik und der Anstieg der Inflationsrate eine Stagflation heraufbeschwören. Diese Kombination aus wirtschaftlicher Stagnation und Inflation könnte die US-Notenbank Fed zwingen, von weiteren Zinssenkungen Abstand zu nehmen, was die Märkte zusätzlich belasten würde.
Laut Angaben des US-Handelsministeriums stieg die von der Fed besonders beobachtete Kernrate der Konsumausgaben leicht an, während das Verbrauchervertrauen, gemessen durch das Konsumklima, fiel. Diese Entwicklungen weisen auf eine Verschlechterung der Kauflaune der US-Verbraucher hin.
Unter den Technologieriesen schnitt Nvidia mit einem Verlust von 1,6 Prozent vergleichsweise gut ab, während Alphabet mit minus 4,5 Prozent das Schlusslicht bildete. Amazon führte mit einem Rückgang von 4,3 Prozent die Verliererliste im Dow an. Stark unter Druck gerieten auch Lululemon im Nasdaq-100 mit Verlusten von fast 15 Prozent aufgrund eines zurückhaltenden Ausblicks und enttäuschter Erwartungen.
Rätsel verursachte der dramatische Kurssturz von Wolfspeed um 50 Prozent, ohne dass ein klarer Grund für diesen Ausverkauf ersichtlich war. Eine Personalrochade, die Ernennung von Robert Feurle als CEO, wurde am Vortag bekanntgegeben. Kirby Ventures' interimistischer CEO Thomas Werner wird wieder Verwaltungsratsvorsitzender.
Ein Lichtblick war hingegen bei Curevac zu verzeichnen, deren Aktien sich um 7,5 Prozent verteuerten. Dagegen gaben Biontech-Titel um 1,2 Prozent nach. Hintergrund ist eine Entscheidung des Europäischen Patentamts im mRNA-Patentrechtsstreit, das das Patent von Curevac weitgehend bestätigte und den Einspruch von Biontech zurückwies.