US-Aktienmärkte im Höhenflug: Dow Jones auf Rekordniveau

Die New Yorker Börsen haben zeitverzögert auf die deutliche Leitzinssenkung der US-Notenbank reagiert und positive Signale gesendet. Bereits beim Handelsstart am Donnerstag erreichte der Dow Jones Industrial den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch und schloss den Tag mit einem Plus von 1,26 Prozent bei 42.025,19 Punkten ab. Auch der S&P 500 profitierte deutlich und verzeichnete einen Anstieg um 1,70 Prozent auf 5.713,64 Punkte, nachdem er bereits früh am Tag einen neuen Bestwert erreicht hatte. Noch eindrucksvoller entwickelte sich der technologielastige Nasdaq 100, der dank starker Halbleitertitel um 2,56 Prozent auf 19.839,82 Punkte zulegte, wenn auch noch unter seinem Rekordniveau. Technologieunternehmen, die häufig auf umfangreiche Kapitalinvestitionen zur Wachstumsfinanzierung angewiesen sind, gelten aufgrund ihrer Zinssensitivität als besonders profitabel in Phasen sinkender Zinsen. Dies trifft vor allem auf Firmen wie Nvidia und Microsoft zu, die stark in das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz investieren. Am Vortag hatte die Zinssenkung der Federal Reserve bei den Anlegern nur kurzfristige Euphorie ausgelöst, bevor Gewinnmitnahmen die Indizes leicht ins Minus drückten. Auch Anleger in Asien und Europa reagierten positiv auf die Zinsentscheidung, die mit einem großen Schritt um 0,5 Prozentpunkte die Aktienmärkte beflügelte und Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver machte. Analyst Tobias Basse von der Landesbank NordLB bemerkte, dass die Zinsentscheidung der Fed mit Blick auf ihren Umfang überraschend war. Dennoch warnte er, dass die nervöse Reaktion der US-Geldpolitiker möglicherweise langfristige Sorgen über die Konjunkturentwicklung auslösen könnte. Der Fed-Chef habe jedoch effektiv auf solche Bedenken reagiert. Im Nasdaq 100 belegten mehrere Chiphersteller prominente Plätze. Die Anteilsscheine von ASML gewannen 5,1 Prozent, während Nvidia und AMD um 4 beziehungsweise 5,7 Prozent zulegten. Mobileye verzeichnete sogar einen Sprung um 15 Prozent, nachdem Intel bestätigte, dass keine Pläne zur Veräußerung seiner Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen bestehen. Auch Intel selbst legte mit einem Plus von 1,78 Prozent zu. Darden Restaurants stiegen um 8,3 Prozent, begünstigt durch eine Kooperation mit Uber und eine erfreuliche Umsatzentwicklung. Die Uber-Titel gewannen 2,4 Prozent. Demgegenüber litten General Motors und Ford unter der Gewinnwarnung von Mercedes-Benz, wodurch beide Aktien ins Minus rutschten. Der Euro legte leicht zu und wurde zuletzt mit 1,1164 US-Dollar bewertet. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1156 US-Dollar festgesetzt. US-Staatsanleihen verloren hingegen an Wert, was die Rendite zehnjähriger Papiere auf 3,72 Prozent ansteigen ließ.