In einem prominenten Fall um die Ermordung des Lehrers Samuel Paty, der in der französischen Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erregt hatte, sprach ein Pariser Gericht mehrere Verurteilungen aus. Acht Personen wurden zu Freiheitsstrafen zwischen einem und 16 Jahren verurteilt, da sie an einer Hasskampagne beteiligt waren, die letztlich in den brutalen Mord an Paty mündete.
Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2020, als Paty vor seiner Schule in Conflans-Sainte-Honorine getötet wurde. Der Täter, ein 18-jähriger Tschetschene, wurde von der Polizei erschossen. Die Tat folgte auf eine social-media-Initiative, ausgelöst durch falsche Vorwürfe eines Vaters eines Schülers.
Unter den Verurteilten ist Brahim Chnina, der zu 13 Jahren Haft für terroristische Vereinigung verurteilt wurde. Chnina hatte durch falsche Darstellungen und Videos eine Hetzkampagne gegen Paty initiiert. Auch Abdelhakim Sefrioui, Gründer einer radikalislamistischen Organisation, erhielt eine Strafe von 15 Jahren. Beide wurden der Aufstachelung zum Hass gegen Paty schuldig gesprochen.
Zusätzlich zu ihnen wurden Naim Boudaoud und Azim Epsirkhanov, die mit dem Mörder von Paty assoziiert waren, zu 16 Jahren Haft für ihre Beteiligung an einem terroristischen Mord verurteilt. Beide bestritten allerdings ihre Schuld.
Irritationen bei der Urteilsfindung gab es auch um die Beteiligung von Chninas Tochter und fünf anderer Jugendlicher, die schon letztes Jahr für ihre Rolle in der Verschwörung verurteilt wurden. Die 13-Jährige hatte haltlose Anschuldigungen gegen Paty erhoben, nachdem ihre Eltern ihren Schulverweis hinterfragt hatten.