Am Freitag könnte sich das Schicksal dreier Anwälte, die eng mit dem verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny verbunden sind, entscheidend verändern. Medienberichten zufolge steht das Urteil gegen sie unmittelbar bevor. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer extremistischen Organisation, namentlich dem von Nawalny gegründeten Fonds zur Bekämpfung der Korruption. Ihnen wird außerdem vorgeworfen, verbotene Mitteilungen ihres Mandanten aus der Haft an die Öffentlichkeit gebracht zu haben. Der Prozess gegen die Juristen wurde im September 2024 in Petuschki, einer Stadt östlich von Moskau, eröffnet. Die russische Staatsanwaltschaft zeigt sich unerbittlich und fordert harte Strafen: Wadim Kobsew soll für fünf Jahre und elf Monate ins Gefängnis, Alexej Lipzer für fünf Jahre und zehn Monate, und Igor Sergunin für fünf Jahre und sechs Monate. Diese dramatischen Entwicklungen sind eng verknüpft mit der Festnahme der Anwälte im Oktober 2023, genau zu der Zeit, als weitere Prozesse gegen Nawalny selbst liefen. Viele Kritiker sehen in den Verfahren einen klar politischen Hintergrund.