05. Januar, 2025

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Uranium-Produzent Cameco überrascht von Produktionsstopp in Kasachstan

Uranium-Produzent Cameco überrascht von Produktionsstopp in Kasachstan

Der kanadische Uranproduzent Cameco zeigt sich überrascht und enttäuscht über einen unerwarteten Produktionsstopp in einer gemeinsam mit der nationalen Atomgesellschaft Kasachstans betriebenen Mine. Cameco, das 40 Prozent der Joint Venture Inkai in der südkasachischen Region Türkistan hält, wurde von Kazatomprom, dem Mehrheitsanteilseigner mit 60 Prozent, darüber informiert, dass keine Verlängerung für die Einreichung von Projektdokumenten seitens des kasachischen Energieministeriums bis Ende 2024 gewährt wurde.

Nach Anweisung von Kazatomprom soll JV Inkai den Betrieb ab dem 1. Januar 2025 einstellen, um möglichen Verstößen gegen die kasachische Gesetzgebung vorzubeugen. Cameco erklärte in einer Pressemitteilung, dass man über die Aussetzung überrascht sei und um nähere Erläuterung der Konsequenzen für 2025 und 2026 bemüht sei, einschließlich der Auswirkungen auf zukünftige Dividenden. Zudem wolle Cameco Möglichkeiten sondieren, Kazatomprom bei der Wiederaufnahme des Betriebs zu unterstützen.

Noch am 26. Dezember gab es in Berichten keinerlei Hinweise auf ein solches Risiko. Trotz dieser Entwicklungen stiegen die Cameco-Aktien beim Handelsstart in Toronto und New York um 1,75 Prozent auf 75,17 Dollar. Kazatomprom produzierte etwa 20 Prozent des globalen Uranangebots im Jahr 2023, sah sich allerdings gezwungen, die Produktionsziele für die kommenden beiden Jahre aufgrund unsicherer Schwefelsäurelieferungen und Bauverzögerungen zu reduzieren.

Cameco erhöhte im November seine Produktionsprognose für 2024 von 22,4 auf bis zu 23,1 Millionen Pfund, erwartet jedoch eine 600.000 Pfund geringere Produktion von JV Inkai wegen dieser Herausforderungen. Analyst Andrew Wong von RBC Capital Markets sieht die Situation als weitgehend außerhalb Camecos Kontrolle und betont die Risiken für die weltweite Uranversorgung durch die Unsicherheiten in Kasachstan.