28. September, 2024

Technologie

Upstart Holdings: Fluch und Segen im Hoch der Finanztechnologie

Upstart Holdings: Fluch und Segen im Hoch der Finanztechnologie

Upstart Holdings zeigt sich als Achterbahnfahrer unter den börsennotierten Unternehmen und erfreut die Märkte mit seiner Kreditbewertungsplattform, die auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basiert. Die Aktie hat es trotz erheblicher Herausforderungen geschafft, im letzten Jahr um beeindruckende 42 % zuzulegen. Der Schlüssel zum Erfolg von Upstart liegt in seiner KI-gestützten Evaluationsplattform, die weitaus mehr Datenpunkte verwendet als traditionelle Kreditbewertungen. Diese technologische Revolution verspricht nicht nur eine schnellere, sondern auch eine genauere Kreditvergabe. Die anfängliche Erfolgsgeschichte von Upstart ließ die Herzen der Investoren höher schlagen, insbesondere als die Zinsen noch niedrig waren. Doch mit steigenden Zinsen kam es zu erheblichen Einbrüchen im Geschäftsmodell und Aktienkurs. Zweifel an der Qualität der Kreditbewertungen und die Konfrontation mit traditionellen Akteuren wie Fair Isaac traten erstmals zutage. Eine weitere Herausforderung bestand darin, dass Upstart plötzlich mehr Kreditausfälle verkraften musste, als ursprünglich angenommen. Dies führte trotz des asset-light Geschäftsmodells zu Verlusten. Positiv zu vermerken ist jedoch das zweite Quartalsergebnis, das die Erwartungen übertraf. Der Umsatz sank zwar um 6 % auf 127,6 Millionen USD, aber das war immer noch besser als die Erwartungen der Analysten. Der Verlust pro Aktie war mit 0,17 USD ebenfalls geringer als erwartet. Trotz dieser Herausforderungen bleibt CEO Dave Girouard optimistisch. Die operative Effizienz und die verbesserte Finanzierungslage tragen ebenso zu einem positiven Gesamtbild bei. Besonders erfreulich: In den 30 US-Bundesstaaten und Washington D.C. verzeichnete das Unternehmen keine Ausfälle bei den ausgegebenen Home Equity Lines of Credit (HELOCs). Mit sinkenden Zinsen und einer bereits angekündigten Umsatzsteigerung im kommenden Quartal sollten sich die Marktverhältnisse für Upstart entspannen. Analysten prognostizieren einen Umsatzanstieg um 27 % im nächsten Jahr sowie positive Gewinne pro Aktie ab 2025. Trotz alledem bleibt die Aktie hoch volatil. Der aktuelle Preis reflektiert eine hohe Bewertung mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 6. Sollte irgendetwas schiefgehen, könnte es erneut zu massiven Kurseinbrüchen kommen. Investoren, die heute in Upstart investieren wollen, sollten auch andere vielversprechende Aktien in Erwägung ziehen, wie die neuesten Empfehlungen der Analysten des Motley Fool Stock Advisor zeigen.