Der Logistikkonzern United Parcel Service (UPS) steht vor finanziellen Herausforderungen, wie ein seltener Verkaufsempfehlungsbericht von Barclays aufzeigt. Analyst Brandon Oglenski hat die Aktie des in Atlanta ansässigen Unternehmens herabgestuft. Er begründet dies mit einem anhaltenden Nachfragerückgang im Paketversand und einer möglicherweise "reduzierten Beziehung" zu Amazon sowie verstärktem Wettbewerb seitens FedEx.
Der Ausblick für UPS-Aktien wird zusätzlich durch langfristige Faktoren gedämpft. Zu diesen zählen der Konkurrenzdruck durch Amazon und FedEx, die beide ohne Gewerkschaften operieren, sowie ein beschränktes Dividendenwachstum. UPS-Aktien, die bereits um über 15% in diesem Jahr gefallen sind, verzeichneten infolge dieser Ankündigung in New York einen Rückgang von bis zu 2,6%.
Das kommende Gewinnquartal, dessen Bericht am Donnerstag erwartet wird, könnte weitere Aufschlüsse geben. FedEx, ein Wettbewerber von UPS, lieferte zuletzt enttäuschende Ergebnisse und prognostiziert eine Verlangsamung des Geschäfts im nächsten Jahr. Beide Unternehmen kämpfen mit dem Trend hin zu kostengünstigeren und langsameren Versandoptionen, da Kunden zur Einsparung zunehmend darauf umsteigen.
Oglenski ist der Ansicht, dass Amazon – als größter Kunde von UPS – eine dauerhafte Bedrohung bleibt. Der Umfang von Amazons Liefernetzwerk könnte langfristig die Geschäftsbeziehungen zu UPS beeinflussen. Preisanpassungen seien Teil der Strategie, um die Rentabilität auf dem US-amerikanischen Markt zu steigern, könnten jedoch Amazon dazu veranlassen, mehr Lieferungen ins eigene Netzwerk zu integrieren.
Auch FedEx stellt eine langfristige Herausforderung dar. Oglenski hebt hervor, dass FedEx durch den Zusammenschluss von Express- und Bodenoperationen eine Produktivitätsbedrohung darstellen könnte, insbesondere da UPS durch tarifvertragliche Bestimmungen beschränkt ist.