30. Januar, 2025

Wirtschaft

UPS im Wandel: Kostensenkungen und strategische Neuausrichtungen

UPS im Wandel: Kostensenkungen und strategische Neuausrichtungen

Der US-amerikanische Paketdienstleister UPS steht vor einem bedeutenden Umbruch. Die Ankündigung, dass der größte Kunde seine Transportmengen bis Mitte 2026 um mehr als die Hälfte reduzieren wird, sorgt für Aufruhr. Brancheninsidern zufolge handelt es sich um Amazon. Um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, plant UPS, seine Infrastruktur im Heimatmarkt umzugestalten und die Kosteneffizienz zu steigern. Trotz einer stagnierenden Umsatzentwicklung im Vorjahr rechnen Analysten mit einem Rückgang bis 2025. Die Investoren zeigten sich enttäuscht, hatten sie doch auf eine positive Trendwende gehofft.

Die Nachricht versetzte den Aktienmarkt in Aufregung: Der Kurs von UPS sank im frühen US-Handel um 15 Prozent und belastete auch Wettbewerber wie Fedex und DHL. Die Logistikbranche kämpft seit einiger Zeit mit sinkenden Paketmengen, beeinflusst von einer schlaffen globalen Konjunktur und einem schleppenden Welthandel. Zudem entwickelt Amazon eigene Versandstrukturen, während Anbieter wie Temu und Shein zunehmend auf harte Preisverhandlungen drängen.

Unter diesen schwierigen Umständen spiegeln sich die Herausforderungen auch in der Performance von UPS-Aktien wider, die in den letzten drei Jahren Verluste verzeichnet haben. Trotz eines Gewinns im Jahr 2023 bleibt DHL seit 2022 ein Drittel im Minus. Um dem nachlassenden Versandvolumen entgegenzuwirken, hat UPS bereits Stellen abgebaut und Standorte umstrukturiert, auch um aufwändige Automationstechniken zu integrieren. Der 2023 abgeschlossene Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Teamsters kostete UPS zusätzlich Kunden, die zur Konkurrenz wechselten.

UPS setzt darauf, seine ehemaligen Kunden mit einem erweiterten Angebot zurückzugewinnen. Ein bedeutender Marktsektor wird die Gesundheitsbranche, aus der man bis 2026 mit einem Umsatz von 20 Milliarden Dollar rechnet. Dieser Markt bietet äußerst lukrative Margen. Dennoch dominiert derzeit die Nachfrage nach Standardversand im Gegensatz zu Premium-Diensten.

Um Einsparungen von einer Milliarde US-Dollar zu erzielen, wird UPS eine mehrstufige "Effizienzinitiative" starten, die unter anderem den Einsatz von weniger Gebäuden, Fahrzeugen und Flugzeugen vorsieht. Dies soll die operative Marge, die Barmittelzuflüsse und die Kapitalrendite stärken.

Einen Dämpfer erhält das Unternehmen durch Amazons drastische Reduzierung des bisherigen Transportvolumens über das UPS-Netzwerk, was laut UBS-Analyst Thomas Wadewitz den Umsatz um 5 bis 6 Milliarden Dollar mindern könnte. Dies entspricht weitgehend den Einschätzungen von UPS, obwohl der Großkunde nicht namentlich erwähnt wurde. Für 2025 plant UPS einen Rückgang des Umsatzes auf 89 Milliarden Dollar, während Analysten mit einem Anstieg auf 94 Milliarden Dollar rechneten. Trotz eines stabilen Umsatzes von 91,1 Milliarden Dollar im Vorjahr konnte UPS eine bereinigte operative Marge von 9,8 Prozent erzielen.