30. Januar, 2025

Wirtschaft

UPS: Herausforderungen und Einsparpotenzial im Visier

UPS: Herausforderungen und Einsparpotenzial im Visier

Der US-amerikanische Paketdienst UPS steht vor umwälzenden Veränderungen inmitten rückläufiger Paketmengen. In einer aktuellen Mitteilung aus Atlanta kündigte United Parcel Service an, dass der größte Kunde das Transportvolumen bis Mitte 2026 um signifikante 50 Prozent reduzieren wird. Branchenkenner sehen hinter diesem Schritt den Online-Giganten Amazon. Vor diesem Hintergrund rüstet sich UPS mit ambitionierten Sparmaßnahmen in den USA, während man ein Szenario sinkender Umsätze für das Jahr 2025 skizziert. Diese Ankündigungen ließen am Donnerstag die Erwartungen der Anleger auf eine baldige Erholung schwinden. Der Aktienkurs von UPS erlitt vorbörslich einen Rückgang um 13 Prozent, was auch die Werte der Mitbewerber Fedex und DHL negativ beeinflusste. Die Logistikindustrie kämpft bereits seit einer Weile mit sinkenden Paketzahlen. In einer Phase schleppenden globalen Handels und schwächerer Konjunkturen entscheiden sich viele Kunden zudem für preisgünstigere Standardversande anstelle der Premium-Angebote, was die Situation weiter verschärft. Neben der Marktlage ist auch die Expansion von Amazons eigenem Versandnetzwerk eine Herausforderung. Zugleich drücken chinesische Online-Plattformen wie Temu und Shein mit ihren enormen Versandvolumina auf die Preise. Die finanziellen Schwierigkeiten der Versanddienste spiegeln sich auch in den Aktienkursen wider, da UPS seit drei Jahren kontinuierliche Verluste verzeichnet. Trotz eines positiven Jahres 2023, musste DHL seit Anfang 2022 etwa ein Drittel an Wert einbüßen. UPS plant eine umfassende „Effizienzinitiative“, die durch eine reduzierte Anzahl von Betriebsgebäuden sowie Fahr- und Flugzeugen Einsparungen von rund einer Milliarde US-Dollar bringen soll. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die operative Marge und die Kapitalrendite zu verbessern. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen prognostiziert das Management um CEO Carol Tomé bis 2025 einen Umsatzrückgang auf 89 Milliarden US-Dollar. Während Analysten einen Anstieg auf 94 Milliarden Dollar erwartet hatten, soll sich dennoch die Profitabilität des Unternehmens auf 10,8 Prozent verbessern. Bereits im letzten Jahr hatte UPS einen stabilen Umsatz von 91,1 Milliarden Dollar erreicht und die bereinigte operative Marge auf erfreuliche 9,8 Prozent erhöht.