Ein Engagement der Naturgewalten hat Teile Deutschlands und Österreichs am Wochenende stark getroffen. In Süd-Bayern führten heftige Gewitter mit Hagel und Starkregen zu überfluteten Kellern, blockierten Straßen und Verkehrsbehinderungen. Vor allem in Schwaben bedeckte eine Hagelschicht die Verkehrswege und verwandelte sie in winterliche Landschaften.
In Baden-Württemberg kam es ebenfalls zu erheblichen Problemen durch die Wetterbedingungen. Feuerwehr und Polizei mussten oft ausrücken, um überflutete Straßen zu sichern und auf Unfälle sowie Blitzeinschläge zu reagieren. Dabei wurden mehrere Personen verletzt. Besonders dramatisch war ein Vorfall in Ostelsheim, wo ein achtjähriger Junge von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. In Emmendingen verursachte ein Blitzeinschlag einen Dachstuhlbrand mit einem geschätzten Schaden von 500.000 Euro. Glücklicherweise blieben die neun Bewohner des Hauses unverletzt.
In Nordrhein-Westfalen, genauer in Telgte bei Münster, vermutet der Deutsche Wetterdienst (DWD) sogar einen Tornado. Experten prüfen das Unwetter, das erhebliche Schäden in einem Gewerbegebiet verursacht und Baucontainer umhergeworfen hat.
Niedersachsen blieb von den Unwettern ebenfalls nicht verschont. Besonders im Landkreis Grafschaft Bentheim waren Einsatzkräfte stark gefordert. In Nordhorn räumten sie bis tief in die Nacht auf, nachdem mehr als 100 Notrufe eingegangen waren. Ein Krankenhaustrakt musste sogar geschlossen werden, weil Wasser in die Notaufnahme eingedrungen war.
Auch Österreich meldete rekordverdächtige Wetterphänomene. Der Wetterdienst UBIMET zählte am Freitag 190.000 Blitzeinschläge, die höchste Zahl in diesem Jahr. In Kärnten wurden Einsatzkräfte alarmiert, um mehrere Personen aus Seen zu retten, die wegen starken Wellengangs nicht ans Ufer zurückkehren konnten. Am Flughafen Wien wurden infolgedessen etwa 40 Flüge gestrichen.
Die Prognose für die kommende Woche verspricht keine Beruhigung. Ab Montag soll ein neues Tiefdruckgebiet über Frankreich für weitere Schauer und Gewitter sorgen, die sich im Laufe der Nacht ost- und nordostwärts ausbreiten werden.