Die Sparkassenversicherung (SV) wird von den wachsenden Herausforderungen durch Unwetterschäden zunehmend in Anspruch genommen. Das Jahr 2024 markierte einen kritischen Punkt in der Historie des Unternehmens, in dem die Schäden infolge von Naturereignissen die viertschlechteste Bilanz erreichen. Lediglich die Jahre 2021, 1999 und 2013 verzeichneten noch schwerere Verlustszenarien. Im Geschäftsgebiet der SV, das Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teile von Rheinland-Pfalz umfasst, summierten sich die Kosten auf fast 397 Millionen Euro. Ein markanter Anstieg um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Situation. Besonders der Sommer bereitete dem Unternehmen Kopfschmerzen; so verursachten die Wetterkapriolen alleine in Baden-Württemberg zwischen Mai und August circa 15.600 Elementarschäden mit einem finanziellen Aufwand von rund 233 Millionen Euro. Vorstandschef Andreas Jahn kommentierte verständnisvoll die Lage und führte den Anstieg der Schäden auf klimatische Veränderungen zurück. Das kommende Jahr 2025 wird ebenfalls als herausfordernd eingeschätzt, da diese Elementarschäden durch Sturm, Überschwemmung und Hagel resultieren. Das Produktportfolio der SV ist breit, von privaten Sachversicherungen über Haftpflicht- und Autoversicherungen bis hin zu Unternehmensleistungen. Auf Basis der vorläufigen Zahlen beliefen sich die Gesamtausgaben des Jahres 2024 auf fast 1,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 8,3 Prozent gegenüber 2023 und spiegelt die Unwetterschäden ebenso wider wie die gestiegenen Kosten durch Wasserschäden und inflationsbedingte Preissteigerungen für Reparaturen und Ersatzteile. Trotz der schwierigen Bedingungen blickt Jahn optimistisch auf den Geschäftsverlauf. Die Nachfrage nach Versicherungen bleibt in unsicheren Zeiten hoch, und die SV habe es geschafft, sich positiv von der Branchengesamtentwicklung abzukoppeln. Zusätzlich zu den Sachversicherungen verzeichnet die SV ein solides Wachstum im Bereich der Lebensversicherungen, das Beitragsvolumen legte um 6,5 Prozent zu und erreichte mehr als 3,7 Milliarden Euro. Der Nettogewinn betrug im vergangenen Jahr stolze 103 Millionen Euro. Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 durch die Fusion der SV Versicherung Baden-Württemberg und der Sparkassenversicherung Hessen-Nassau-Thüringen hat sich die in Stuttgart beheimatete Regionalversicherung mit mehr als 5.200 Beschäftigten erfolgreich im Markt positioniert.
Wirtschaft
Unwetterbelastungen: Sparkassenversicherung trotzt harschen Klimabedingungen
