Nach verheerenden Regenfällen in Spanien, die mindestens 95 Menschenleben gefordert haben, setzen die Einsatzkräfte in der besonders stark betroffenen Region Valencia ihre intensiven Rettungs- und Aufräumarbeiten fort. Carlos Mazón, der Regierungschef der Region, verkündete mit Erleichterung, dass bereits eine erste Phase der Rettungsoperationen erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Bei rund 70 Luftrettungseinsätzen wurden alle Personen, die Schutz auf den Dächern ihrer Häuser gesucht hatten, in Sicherheit gebracht.
Zusätzlich wurden mittlerweile alle Ortschaften in den betroffenen Gebieten zugänglich gemacht, sodass die Suche nach vermissten Personen weitergehen kann. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez wird im Laufe des Morgens in der Region erwartet, um sich ein Bild der Lage zu machen und die Arbeiten der Einsatzkräfte zu unterstützen.
Inmitten der angespannten Situation musste sich Mazón gegen Vorwürfe verteidigen, die Bevölkerung sei unzureichend und zu spät vor den Wassermassen gewarnt worden. Er erklärte, dass bereits am Sonntag erste Warnungen ausgesprochen wurden und alle Beteiligten streng nach den Zivilschutzprotokollen vorgingen. Das Wetterphänomen, das für den Niederschlag von Regenmengen in der Größenordnung eines Jahres an nur einem einzigen Tag sorgte, wurde vom spanischen Wetterdienst Aemet als das schlimmste Unwetter dieser Art in diesem Jahrhundert in der beliebten Urlaubsregion Valencia bezeichnet.