In der vergangenen Woche demonstrierten die europäischen Aktienindizes eine bemerkenswerte Robustheit. Während der S&P 500 einen Rückgang von -2,1 Prozent und der Nasdaq 100 von -3,4 Prozent verzeichneten, schloss der DAX nahezu unverändert bei 19.211 Punkten. Auch der Euro Stoxx 50 zeigte Stabilität, obwohl er leicht um 0,2 Prozent zurückging. Dies ist bemerkenswert, da die Märkte in den turbulenten Tagen rund um die US-Präsidentschaftswahl noch erheblich schwankten.
Ein bedeutender Moment in dieser Woche wird die Bekanntgabe der Quartalsergebnisse von NVIDIA sein, die als wegweisend für den Technologie-Sektor und die Märkte insgesamt angesehen wird. Experten der Deka und Commerzbank betonen, dass der Umsatz von NVIDIA im nächsten Quartal um mindestens 10 Prozent über dem der letzten Periode liegen sollte. Dies könnte entscheidend sein, da die NVIDIA-Aktie in diesem Jahr bereits um fast 190 Prozent gestiegen ist. Händler und Investoren sind nun gespannt, ob die Wachstumsprognosen erfüllt werden oder eine mögliche Enttäuschung zu Kursverlusten führt.
An den US-Märkten führte eine defensivere Haltung von Notenbank-Chef Jerome Powell zu Gewinnmitnahmen, während in Europa die Hoffnung auf niedrige Zinsen weiterhin ein Motor für Optimismus ist. Im deutschen Markt wird ein möglicher Regierungswechsel als Impuls für positive Veränderungen gesehen. Analysten der Helaba hoffen auf einen psychologischen Befreiungsschlag durch Neuwahlen, was den anstehenden Einkaufsmanagerindizes eine besondere Bedeutung verleiht.
Robert Halver von der Baader Bank zeigt sich optimistisch in Bezug auf die Aktienmärkte, obwohl er vor kurzfristigen Rücksetzern warnt. Seiner Ansicht nach wäre der FOMO-Effekt, also die Angst, die Rallye zu verpassen, zurückgekehrt. Halver und Jörg Scherer warnen jedoch vor technischen Umkehrformationen im DAX, die es zu vermeiden gilt.
Die kommenden Tage sind gefüllt mit wichtigen wirtschaftlichen Indikatoren. So stehen der NAHB-Index, Neubaubeginne in den USA, die britische Inflationsrate sowie das europäische Verbrauchervertrauen auf der Agenda. Besonders die Einkaufsmanagerindizes am Freitag stehen unter Beobachtung, während der G20-Gipfel in Rio ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich zieht.