Die schwedische Batteriezellenherstellerin Northvolt hat einen erschütternden Schritt unternommen und Insolvenzschutz nach Chapter 11 in den USA beantragt. Diese Entwicklung trifft Europas Hoffnungen, die Abhängigkeit westlicher Automobilhersteller von chinesischen Batterieproduzenten, wie CATL und BYD, zu verringern, ins Mark. Northvolt berichtet von einem dramatischen Rückgang der Liquiditätsreserven. Derzeit besitzt das Unternehmen lediglich genug Mittel, um den Betrieb nur noch eine Woche aufrechtzuerhalten. Mit einer neuen Finanzierungsvereinbarung über 100 Millionen US-Dollar soll der Geschäftsbetrieb während der Insolvenz jedoch normal weiterlaufen. Das erklärte Ziel des Unternehmens ist es, die Restrukturierung bis zum ersten Quartal 2025 abzuschließen. Bekannt für ihre ehrgeizigen Pläne, entwickelte sich Northvolt in wenigen Monaten vom vielversprechenden europäischen Vorreiter in der Batteriezellenproduktion zu einem kämpfenden Player, der mit Produktionsproblemen und Kapitalmangel konfrontiert ist. Besonders markant ist die Unterstützung durch Scania, einen großen Anteilseigner und bedeutendsten Kunden, der Northvolt einen Kredit von 100 Millionen US-Dollar gewährt hat. Die Mittel sollen helfen, die Fertigung von Batteriezellen im schwedischen Skellefteå zu sichern. Auf dem europäischen Markt, der zunehmend auf Elektromobilität umstellt, gestaltete sich das Wachstum jedoch langsamer als erwartet und die Konkurrenz aus China bleibt erdrückend stark. Analysten betonen, dass die Insolvenz Northvolt nun gewisse Erholungszeit bieten mag, jedoch weist dies auch darauf hin, dass entscheidende Investoren und Kapital nicht wie erhofft gewonnen werden konnten. Die schwedische Regierung, unterstützt von Vizepremierministerin Ebba Busch, bleibt der Branche gegenüber positiv eingestellt. Obwohl sie nicht planen, Beteiligungen an Northvolt zu erwerben, hoffen die Verantwortlichen weiterhin auf eine positive Neuausrichtung des Unternehmens.