Die Einzelhandelslandschaft der Unverpackt-Läden in Deutschland zeigt Anzeichen einer Konsolidierung nach einem von Herausforderungen geprägten Jahr. Trotz wachsender Sympathien für den umweltbewussten Einzelhandel mussten viele Geschäfte, die sich gegen Verpackungsmüll stemmen, ihre Türen schließen. Aktuell zählt der Verband der Unverpackt-Läden bundesweit 235 solcher Einzelhandelsgeschäfte, eine Verringerung um 50 im Vergleich zum Vorjahr. Doch die Experten sind zuversichtlich: Die Durststrecke scheint überstanden.
Petra Süptitz von der NIQ/GfK, eine anerkannte Stimme in der Nachhaltigkeitsbranche, beobachtet den Markt genau und verweist auf eine kürzliche Studie. Demnach wünschen sich 69 Prozent der befragten Konsumenten ein größeres Angebot an unverpackten Waren. Die Verbraucher zeigen sich jedoch weiterhin preissensibel, eine Einstellung, die auf die steigenden Lebenshaltungskosten zurückzuführen ist.
Ungeachtet der Suche nach Ersparnissen attestiert Süptitz eine sich abzeichnende Trendwende: Eine steigende Qualitätsorientierung und ein Erstarken des Konsums über das Allernötigste hinaus werden verzeichnet, jedoch spiegelt sich dies noch nicht in gestiegenen Umsätzen für Unverpackt- und Bio-Läden wider.
Überlebende unter den Unverpackt-Geschäften zeichnen sich durch überzeugende Konzepte, kundenorientierte Serviceleistungen und ein ansprechendes Ambiente aus. Diese Faktoren scheinen kritisch für den Fortbestand des Konzepts zu sein. Süptitz zeigt sich optimistisch, dass solche Geschäfte sich behaupten werden. Unterstützend berichtet der Unverpackt-Verband von einer geringen gegenwärtigen Schließungsrate sowie von 63 Läden, die in der Pipeline für eine Neueröffnung stehen. Offenbar ist das Interesse an einem nachhaltigeren Konsum – trotz wirtschaftlicher Herausforderungen – ungemindert.