In einer Zeit, in der die Digitalisierung die globale Kommunikationsinfrastruktur mehr denn je prägt, hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock angesichts der jüngsten Vorkommnisse in der Ostsee Alarm geschlagen. Der vorübergehende Ausfall von Estlink 2, eines essenziellen Unterwasserstromkabels zwischen Estland und Finnland, hat neue Diskussionen über die Sicherheit dieser wichtigen Infrastruktur ausgelöst. Baerbock findet klare Worte und warnt vor der Bedrohung durch die sogenannte russische Schattenflotte, die im Verdacht steht, gezielt Sabotageakte in der Region zu verüben.
Der jüngste Vorfall um den Öltanker "Eagle S", der von den finnischen Behörden festgesetzt wurde und unter Verdacht steht, mit seinem Anker das Kabel beschädigt zu haben, verstärkt das Misstrauen. In der Vergangenheit wurden ähnliche Störungen in der Ostsee gemeldet, was Baerbock dazu veranlasst, die EU zur Verschärfung der bestehenden Sanktionen aufzufordern. Diese Flotte, bestehend aus altersschwachen Tankern und Frachtschiffen, wird nicht nur als wirtschaftliche Umgehungsstrategie Russlands betrachtet, sondern auch als direkte Gefahr für Umwelt und Sicherheit in der Region.
Auch Konstantin von Notz, Baerbocks Parteikollege und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, betont die Notwendigkeit einer klaren Positionierung der Bundesregierung. Er fordert eine offene Benennung der hybriden Bedrohungen Russlands in der deutschen Öffentlichkeit. Denn nur durch ein bewusstes Verständnis der Aggressionen können adäquate politische Reaktionen erfolgen.