Die Konjunkturstimmung im Euroraum hat sich zum Jahresende unerwartet aufgehellt, wie aktuelle Erhebungen zeigen. Der Einkaufsmanagerindex, ermittelt von S&P Global, verzeichnete mit einem Anstieg um 1,2 Punkte auf jetzt 49,5 Punkte eine positive Wendung, wenngleich er weiterhin unter der wichtigen 50-Punkte-Marke bleibt. Diese Marke trennt bekanntlich Wachstum und Schrumpfung der wirtschaftlichen Aktivitäten. Doch entgegen den pessimistischen Prognosen der Volkswirte erwies sich der Dezember als weniger trüb als angenommen.
Ein Blick in die einzelnen Branchen offenbart, dass insbesondere im Dienstleistungssektor eine operative Erholung spürbar wurde. Der dazugehörige Indikator verzeichnete sogar ein Überschreiten der Wachstumsgrenze, entgegen einer stagnierenden Erwartungslage. Allerdings stagnierte die Industrie, statt die erwarteten leichten Fortschritte zu verzeichnen, und bleibt damit ein Sorgenkind der europäischen Wirtschaft.
Ein Hoffnungsschimmer zur Jahreswende, formuliert von Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank: Die Rückkehr des Dienstleistungssektors in den Wachstumsbereich signalisiere eine moderate, aber signifikante Expansion, wie sie zuletzt im Herbst verzeichnet wurde. Während die Industrie weiterhin in einer ausgeprägten Rezession verharrt, bietet der Aufschwung im Dienstleistungssektor eine willkommene Entlastung für die Gesamtwirtschaft des Euroraums.