27. November, 2024

Wirtschaft

Unternehmen verstärken Absicherung gegen Wechselkursschwankungen im Zuge einer möglichen Trump-Präsidentschaft

Unternehmen verstärken Absicherung gegen Wechselkursschwankungen im Zuge einer möglichen Trump-Präsidentschaft

Multinationale Konzerne nehmen verstärkt Devisenabsicherungsstrategien ins Visier, um ihre Erträge im Ausland vor potenziell größeren Währungsschwankungen zu schützen, die eine zweite Amtszeit von Donald Trump mit sich bringen könnte. Seit der US-Wahl vor drei Wochen registrieren Ökonomen und Banker ein wachsendes Interesse an Optionen und Währungstauschgeschäften. Unternehmen, insbesondere aus dem Gesundheitswesen und dem Industriesektor, fokussieren sich zunehmend auf mögliche Volatilitäten im Währungsbereich unter einem Trump-Regime. Laut Karl Schamotta, leitender Marktstratege beim Zahlungsdienstleister Corpay in Toronto, ist die Wahl ein maßgeblicher Anreiz für Absicherer, über Wechselkursrisiken nachzudenken. Unternehmen, die sich bisher in Sicherheit wogen, werden aus ihrer Sorglosigkeit aufgeschreckt. Trump befeuert durch seine Äußerungen, Zölle von 25% auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf chinesische Güter einführen zu wollen, die Unsicherheit an den Devisenmärkten. Dieses Vorgehen erinnert an seinen protektionistischen Kurs der ersten Amtszeit. In der Folge verlor der mexikanische Peso bis zu 2%, der kanadische Dollar fiel um bis zu 1,4%. Der US-Dollar-Index, der die Stärke des Dollars im Vergleich zu sechs anderen Währungen misst, stieg seit dem 5. November um 3,5%, geprägt von den Erwartungen, dass Trumps Handels- und Zollpolitik den Dollar stützen wird. Auch Scott Bessent, Trumps designierter Finanzminister, befürwortet einen starken Dollar und unterstützt Zollmaßnahmen. Die Überprüfung des Handelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada im Jahr 2026 verstärkt die Unsicherheit. Trump kündigte an, das Abkommen zu verbessern, blieb jedoch Details schuldig. Analysten sehen in diesen Entwicklungen eine Bestätigung für die Notwendigkeit verstärkter Absicherungsmaßnahmen, wie sie während Trumps erster Amtszeit erforderlich waren. Gleichzeitig versuchen die globalen Zentralbanken, ihre Zinspolitik angesichts wachsender Unsicherheiten zu normalisieren. Eine Umfrage von MillTechFX unter hochrangigen Finanzentscheidern in britischen und US-amerikanischen Unternehmen zeigte, dass rund 94% ihre Devisenabsicherung im Lichte des US-Wahlergebnisses überdenken. Einige Unternehmen verlängern die Dauer ihrer Absicherungen, während andere ihre Absicherungsquoten erhöhen.