19. September, 2024

KI

Unternehmen setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz, Fachkräfte sehen Potenziale und Herausforderungen

Unternehmen setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz, Fachkräfte sehen Potenziale und Herausforderungen

Die Künstliche Intelligenz (KI) hat sich mittlerweile in den Arbeitsalltag vieler deutscher Unternehmen fest integriert und wird von den Beschäftigten überwiegend als unterstützend wahrgenommen. Laut einer kürzlich im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC durchgeführten Umfrage nutzen fast vier von zehn Berufstätigen (38 Prozent) generative KI-Anwendungen in ihrem Job. Auf Unternehmensebene setzen bereits 45 Prozent auf KI-Tools wie ChatGPT, DeepL oder Microsoft Copilot.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten, die KI bereits nutzen, sieht klare Vorteile: 85 Prozent betonen die Zeitersparnis, 83 Prozent berichten von gesteigerter Kreativität bei der Inhaltserstellung. Diese Technologien werden primär für die Texterstellung (43 Prozent) und Übersetzungen (38 Prozent) verwendet. Knapp ein Drittel (32 Prozent) setzt KI für Recherchen, im Kundensupport oder zur Beantwortung von E-Mails ein. Rund jedes vierte Unternehmen nutzt KI für das Erstellen von Berichten oder das Management von Social-Media-Kanälen.

Hendrik Reese, KI-Experte bei PwC, spricht von einer rasanten Entwicklung. Dass fast die Hälfte der Unternehmen bereits auf solche Anwendungen setzt, verdeutliche jedoch, dass die andere Hälfte noch ungenutzte Potenziale für Effizienzsteigerungen und digitale Geschäftsmodelle habe. Besonders zurückhaltend zeigt sich bisher der Mittelstand, wo KI-Lösungen oft nur punktuell eingesetzt werden, so Uwe Rittmann, Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC Deutschland.

Kritische Stimmen bleiben jedoch nicht aus: 46 Prozent der Befragten fürchten einen missbräuchlichen Einsatz von KI. Sorgen, durch KI „abgehängt und nutzlos zu werden“, äußerten 22 Prozent der Berufstätigen, insbesondere in der jüngeren Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen (27 Prozent), verglichen mit 17 Prozent der 60- bis 65-Jährigen.

Die Umfrage zeigt auch eine große Bereitschaft zur Fortbildung in Bezug auf KI-Tools, jedoch noch erheblichen Nachholbedarf. Bislang hat nur etwa ein gutes Viertel der Befragten (28 Prozent) eine oder mehrere Fortbildungen zu generativer KI absolviert. Sehr gute oder gute Kenntnisse bescheinigt sich etwa ein Drittel (33 Prozent), knapp ein weiteres Drittel (32 Prozent) bewertet die eigenen Kenntnisse als ausreichend. Fast ein Viertel (24 Prozent) gibt mangelhafte Kenntnisse an, während 11 Prozent keinerlei Kenntnisse besitzen.